Röntgenlaseranlage XFEL erzeugt ultrakurze Lichtblitze
„Auf diesen großen Moment haben unsere Partner und wir viele Jahre lang hin gearbeitet“, erklärte European XFEL-Geschäftsführer Robert Feidenhans'l am Donnerstag. Das Röntgenlicht habe eine Wellenlänge von 0,8 Nanometern gehabt. Das sei etwa 500 mal kürzer als bei sichtbarem Licht. Der Vorsitzende des Direktoriums des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY, Helmut Dosch, zeigte sich überzeugt: „Mit dem ersten Laserlicht, das heute mit dem modernsten und leistungsstärksten Linearbeschleuniger der Welt erzeugt wurde, beginnt in Europa eine neue Ära der Forschung.“
Beim sogenannten First Lasing habe der Laser einen Puls pro Sekunde erzeugt. Später soll der European XFEL als eine Art Super-Kamera einmal mit bis zu 27 000 Röntgenlaserblitzen pro Sekunde etwa chemische Reaktionen im Nanobereich aufzeichnen können. Offiziell eröffnet werden soll der Röntgenlaser Anfang September. Die Anlage befindet sich in einem 3,4 Kilometer langen Tunnel, der vom Gelände des Deutschen Elektronen-Synchrotrons in Hamburg-Bahrenfeld bis zur Experimentierhalle in Schenefeld reicht. Im Herbst dieses Jahres sollen zunächst zwei der geplanten sechs Instrumente für Experimente zur Verfügung stehen.