Chemiker entwickeln dünnste Spaghetti
Wenn es um Pasta geht, sind sich die meisten wohl einig: Nudeln sind köstlich. In Italien verwendet man besonders dünne Spaghetti leichte Varianten wie Spaghetti aglio e olio oder mit Meeresfrüchten serviert.
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Die dünnsten jemals gemachten Nudeln dieser Art wurden nun aber von britischen Forschern des University College London hergestellt. Sie haben im Labor Spaghetti produziert, die nur 372 Nanometer dick sind. Sie sind also so dünn, dass sie für unsere Augen unsichtbar sind.
Ultradünne Fäden
Ihre „Spaghetti“ stellten die Forscher direkt aus Mehl her, indem sie eine Technik namens Elektrospinnen verwendeten. Dabei wird eine Mischung aus Mehl und Flüssigkeit durch kleine Metalllöcher gezogen. Am Ende kommen dann sehr dünne Fäden heraus. Elektrospinnen funktioniert im Grunde genauso wie die Herstellung von Spaghetti zum Verzehr, nur in einem viel kleineren Maßstab.
Zugegeben: Zum Essen sind so dünne Nudeln nicht wirklich geeignet, wie auch der beteiligte Forscher Gareth Williams gegenüber Phys.org erklärte: „Ich denke nicht, dass sie als Pasta geeignet sind. Leider würden sie in weniger als einer Sekunde verkochen, bevor man sie aus dem Topf holen könnte“, sagte er.
Für Wundverbände
Allerdings gibt es andere Bereiche, in denen solche extrem dünnen Stärkefasern sehr wohl eine Rolle spielen könnten. Etwa in der Medizin, wo sie zu Verbänden verwoben beim Heilen von Wunden helfen könnten, indem sie Bakterien fernhalten, gleichzeitig aber noch immer Feuchtigkeit durchlassen. Auch für die Regeneration von Knochen könnten solche Nanofasern eingesetzt werden.
Noch lassen sich aus den Fäden keine wasserdurchlässigen Wundverbände herstellen. Es ist aber ein erster und wichtiger Schritt in diese Richtung.
Derzeit werden solche extrem dünnen Stärkefasern aus aufgereinigten Pflanzenfasern hergestellt. Dieser Prozess ist aber extrem aufwändig. Die Herstellung direkt aus Mehl könnte die Herstellung von solchen Nanofasern erheblich vereinfachen.
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