Science

SETI-Radioteleskop wieder betriebsbereit

Das SETI-Institut hat laut eigenen Angaben genügend Spendengelder gesammelt, um das seit April 2011 abgeschaltete Allen Telescope Array wieder in Betrieb zu nehmen. 200.000 Dollar (ca. 140.000 Euro) seien seit dem Start der SETIstars-Initiative gesammelt worden, mit dem das SETI-Institut private Investoren für die Suche nach außerirdischem, intelligenten Leben (search for extraterrestrial intelligence - SETI) sucht. "Täglich enttecken wir mehr und mehr Erd-ähnliche Planeten, deshalb ist es dringlicher als jemals, nach außerirdischem Leben Ausschau zu halten", schreiben die Initiatoren auf ihrer Webseite.

Dem 1984 gegründeten SETI-Institut steht das Allen Telescope Array (ATA) seit 2007 zur Verfügung. Das Radioteleskop soll in seiner vollen Ausbaustufe hunderte Radioantennen an einem Standort im Norden Kaliforniens umfassen. Die Signale der Einzelantennen werden addiert und liefern so je nach Ausbaustufe ein immer leistungsstärkeres Observations-Instrument. Seinen Namen erhielt die Anlage durch Microsoft-Mitbegründer Paul Allen, der 2001 zustimmte, einen Teil der Finanzierung zu übernehmen. Das SETI-Institut benutzt das ATA zusammen mit der Universität von Berkeley.

Der Tätigkeit des SETI-Instituts liegt die Drake-Gleichung zugrunde. Der US-Astrophysiker Frank Donald Drake beschreibt damit die Wahrscheinlichkeit des Auftretens intelligenten Lebens im Universum. Die Wahrscheinlichkeit, solches zu finden, schätzte Drake hoch genug ein, um das SETI-Institut zu gründen. Drakes Gleichung wird nicht von allen Astronomen als erfolgversprechend gesehen. Einer neuen Studie zufolge ist die Auftretenswahrscheinlichkeit von Leben auf anderen Planeten geringer als von Drake angenommen.

Die Hoffnung vieler Menschen, außerirdische Intelligenz zu entdecken, ist dem gegenüber ungebrochen. Wie man auf einer eigenen Webseite des SETI-Instituts, auf der Menschen ihre Botschaften an Außerirdische posten können, nachlesen kann, werden allerlei Hoffnungen in den Kontakt mit Außerirdischen gesteckt. Mit SETIstars werden diese Privat-Interessen in einen Crowdfunding-Kontext übersetzt. Im Gegensatz zu anderem Gebieten wissenschaftlichen Forschens wird die Alien-Suche oftmals mit Spott und Hohn bedacht. Die Suche nach kleinsten Partikeln - wie etwa im europäischen Kernforschungszentrum CERN - genießt generell höheres Ansehen als SETI. Wohl nicht zuletzt deshalb geriet das Programm in finanzielle Schwierigkeiten, die das ATA in monatelangen "Winterschlaf" (hibernation) versetzt hatten.

Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!