Virgin Orbit hat kein Geld mehr und muss Betrieb einstellen
Fast das gesamte Team von Virgin Orbit wurde vorerst beurlaubt. Das Weltraumunternehmen des britischen Milliardärs Richard Branson hat nämlich kein Geld mehr und muss den Betrieb bis auf weiteres einstellen.
Nach dem missglückten Raketenstart im Jänner war bereits über die finanzielle Situation des Unternehmens spekuliert worden. Nun ziehen die Verantwortlichen offenbar die Reißleine.
Aktie auf Tauchstation
Wie lange die Beurlaubung des Personals dauert, könne man derzeit noch nicht sagen, heißt es in einem Bericht der BBC. Kommende Woche soll die Belegschaft über die weitere Vorgehensweise informiert werden. Mit dem zwischenzeitlichen Aussetzen des Betriebes erkaufe sich das Unternehmen Zeit, um einen neuen Investmentplan zu finalisieren, wird der CEO von Virgin Orbit zitiert.
Die Aktie des Weltraumunternehmens nach der Beurlaubung der Angestellten praktisch kollabiert. Anfang dieser Woche stand der Kurs noch bei 1,18 Dollar, mittlerweile notiert das Papier bei 0,56 Dollar.
Historisches Ereignis wurde zum herben Rückschlag
Der Fehlstart der Virgin-Orbit-Rakete Anfang des Jahres war ein herber Rückschlag, der nun in finanziellen Schwierigkeiten mündet. Der Raketenstart von Großbritannien aus sollte zu einem historischen Ereignis werden. "Mit dem ersten Satellitenstart von britischem Boden beginnt eine neue Weltraum-Epoche für Großbritannien", sagte damals der stellvertretende Chef der UK Space Agency, Ian Annett.
Im Jänner hatte das Unternehmen versucht, erstmals einen Satelliten von Großbritannien aus zu starten. Dafür wurde eine Trägerrakete mit einer modifizierten Boeing 747 auf eine Flughöhe von rund 10.000 Meter gebracht.
Nachdem die Rakete vom Flugzeug abgeworfen wurde, zündete sie ihren Antrieb und startete mit 9 kleinen Satelliten an Bord in Richtung Erdorbit. Während die Rakete von der 2. Stufe angetrieben wurde, kam es zu einer Anomalie. Daraufhin wurde die Mission abgebrochen. Die Rakete inklusive Satelliten gingen verloren.