Zwischenfall auf der ISS: Raumstation hat Orientierung verloren
Auf der ISS ist es erneut zu einem Zwischenfall gekommen, der auf Russland zurückzuführen ist. Beim Triebwerktest der angedockten Sojuskapsel MS-18 hat die Raumstation die Orientierung verloren.
Laut der russischen Raumfahrtagentur Roscosmos konnten die Kosmonauten an Bord die korrekte Ausrichtung der ISS rasch wiederherstellen. Das Ganze erinnert an den Vorfall mit Nauka im Juli. Auch da drehten die plötzlich aktiven Düsen des kürzlich angedockten Moduls die Station.
Auch da hieß es anfangs, dass es nur ein kleiner Zwischenfall war. Später stellte sich heraus, dass die Station um 540 Grad gedreht wurde und sehr wohl eine ernste Gefahr für die Astronaut*innen an Bord bestand. Durch die ungeplante Drehung und das nötige Gegensteuern wurden die Strukturen der ISS stark belastet. Zudem hätte sie deutlich vom Kurs abweichen können.
NASA wird vorgeworfen, die Fehler Russlands zu dulden
Warum der Triebwerkstest im aktuellen Fall schief ging und die Station gedreht wurde, ist noch nicht bekannt. Wenn Roscosmos den Zwischenfall so wie immer behandelt, wird man vermutlich nicht erfahren, was das genaue Problem war. Der NASA wird schon seit Jahren vorgeworfen, über Fehler Russland bewusst hinwegzusehen, um die Beziehungen mit dem Land nicht zu gefährden.
MS-18 soll am 17. Oktober die „Kino-Crew“ wieder zur Erde bringen. Diese ist am 5. Oktober mit der MS-19 bei der ISS angekommen. Die russische Schauspielerin Yulia Peresild und der Regisseur Klim Shipenko drehen auf der ISS Szenen für den Film „Die Herausforderung“ (Arbeitstitel).