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E-Mail

Die besten Mail-Apps für Android und iOS

Ob iOS oder Android, die Mail-Anwendung gehört wohl zu den wichtigsten und meistgenutzten Apps eines jeden Nutzers. Die vorinstallierten Clients kommen dabei meistens mit den Basics, sonderlich intelligent oder mit hilfreichen Features sind sie aber nicht versehen.

Gerade bei der Flut an E-Mails, sei es beruflich oder privat, die man täglich erhält, kann die passende App viel Zeit sparen und einiges an Arbeit abnehmen. Zu beachten ist aber: Nicht alle Apps unterstützen alle Standards (Stichwort Exchange) und einige Apps arbeiten mit eigenen Servern, was in vielerlei Hinsicht problematisch ist und werden kann.

Auf den ersten Blick mag Aqua Mail im Gegensatz zu den eher schlichten Standardanwendungen überladen sein. Gerade der erweiterte Funktionsumfang macht die Anwendung aber interessant.

Aqua Mail unterstützt von POP, über IMAP bis Exchange alles, was das Herz des Klammeraffen begehrt. Den Fokus legen die russischen Entwickler vor allem auf eine flüssige, intuitive Bedienung sowie die Einbindung vieler verschiedener Dienste und Anwendnungen, darunter Light Flow, Nova Launcher sowie Tasker. Schon bei der Einrichtung wird das Gröbste automatisch erledigt. Habe ich Mail-Adresse und Passwort eingetippt, sucht sich die App jegliche Server-Adressen selbst aus der Datenbank. Wird das OAuth-Verfahren vom Anbieter unterstützt, können Accounts auch darüber eingebunden werden.

Neben Mails kann Aqua Mail auch Kontakt- und Kalenderdaten mit dem Server austauschen und diese innerhalb der App verwalten. Die Bedienung findet hauptsächlich über Wischgesten statt, Unterfunktionen lassen sich mit einem Tippen auf den Hamburger-Button übersichtlich aufrufen.

Aqua Mail ist für Android kostenlos verfügbar. Für die Pro-Version, die unter anderem Exchange mitbringt werden 4,95€ fällig.

Lange hat es gedauert bis der Office-Klassiker von Microsoft seinen Weg auf mobile Endgeräte gefunden hat. Das wohl bekannteste aber nicht unbedingt von allen geliebte Programm, lebt dabei vor allem von seinem Bekanntheitsgrad.

Die mobile Outlook-Variante ist in Sachen Protokolle vor allem für Microsoft-User interessant. Office365 oder Exchange lassen sich nahtlos in die Anwendung integrieren. Aber auch Gmail und sogar iCloud sind als eigenständige Dienst vertreten. Nach anfänglich heftiger Kritik für das Aussparen von IMAP, ist das wohl wichtigste Protokoll mittlerweile auch vertreten.

Auch Outlook setzt vor allem auf Wischgesten, in Sachen Zusatzfunktion hält man sich dagegen zurück. Vom Server übermittelte Kalender werden übersichtlich eingespeist, praktisch ist auch, dass sich Dateien aus Cloud-Diensten wie Dropbox oder OneDrive abrufen und an die Mails anfügen lassen.

In Sachen Datenschutz gibt es aber ein Problem, das vor allem im geschäftlichen Bereich zu beachten ist. Outlook speichert sämtliche Nutzerdaten auf hauseigenen Servern (eine Unart, die unter iOS mittlerweile Gang und Gäbe ist), um laut Microsoft unter anderem Push-Notifications zu realisieren. Die App bietet dabei aber keinerlei Auswahlmöglichkeiten, ist also für Freunde des Datenschutzes nur bedingt geeignet.

Outlook ist kostenlos für Android, iOS und Windows Phone verfügbar.

Was Server-Protokolle angeht, unterstütztNewton Mail die volle Bandbreite, was bei einem Preis von fast 50€ im Jahr aber auch Pflicht ist.

Der etwas andere Mail-Client verspricht für seinen stattlichen Preis eine Menge Features, die den Mail-Alltag erleichtern und widerspenstige Posteingänge entwirren sollen. Newton Mail kann man als cloudbasierte Mail-App bezeichnen, um seine ganzen Features ausspielen zu können, werden beinahe alle Befehle der App auf Servern abgewickelt. Wer mit dem "Abgeben" seiner Mail-Zugänge leben kann, findet aber in den Features einige hilfreiche Funktionen wie etwa Lesebestätigungen und Snooze.

Möchte man eine Lesebestätigung für versandte Mails erhalten, realisiert Newton Mail dies via Tracking-Beacon, der am Ende jeder Mail angefügt wird. Funktionieren werden diese aber nur, wenn der Mail-Partner keine externen Inhalte seiner Mails ausblendet, andernfalls wird die Lesebestätigung einfach nicht abgerufen.

Ebenfalls interessant ist das Snooze-Feature. Empfängt man ein Mail, hat aber gerade keine Zeit dafür, kann diese per Snooze-Befehl auf später verschoben werden. Newton Mail hält diese dann einfach zurück und lässt sie zum gewünschten Zeitpunkt nochmals eintrudeln, als wäre sie gerade gekommen.

Auch "Sender Profile" gehört zu den interessanten Features von Newton Mail. Der Name ist hier Programm: die App durchsucht anhand des Absenders LinkedIn, Facebook oder Twitter, um im Handumdrehen ein größeres Profile zum Mail-Partner bereitzustellen.

Newton Mail ist für Android, iOS und Mac verfügbar, eine Windows App ist in Arbeit. Für die Nutzung wird nach einer Testphase eine Jahresgebühr von 49,99€ fällig.

2016 von Apple unter die Top-Apps aufgenommen, istSparkfür Nutzer aus dem Apfel-Lager eine Pflichtadresse. Spark bezeichnet sich ebenfalls als intelligente Mail-App, versucht dabei aber vor allem weit verbreitete Features besser umzusetzen, um sich so von der Konkurrenz abzuheben.

Wie bereits angesprochen gehört es gerade unter iOS mittlerweile zum vermeintlich guten Ton, die Mail-Zugänge der Nutzer in den virtuellen Wolken dieser Welt zu speichern. Auch Spark macht da keine Ausnahme und ermöglich auch trotz lange zurückliegender Versprechen keine Nutzung ohne Daten-Abgabe.

Die im Hause Readdle entwickelte Anwendung kümmert sich von Beginn an um das feinsäuberliche Sortieren der ankommenden Mails. Der Posteingang unterscheidet dabei eigenständig, ob es sich um eine Benachrichtigung, eine persönliche Mail oder beispielsweise einen Newsletter handelt. Sollte eine Mail dann trotzdem abtauchen, versteht die integrierte Suchfunktion natürliche Sprache und schlägt dabei unter anderem die Suche von iOS, die bei Ungenauigkeiten nur selten die gesuchte Mail auch findet.

Neben individuellen Benachrichtigen, mit denen sich genau bestimmen lässt, wann und von wem man gestört werden darf, bringt vor allem Kleinigkeiten mit. Mittels Widgets lassen sich beispielweise Anhänge von externen Diensten abrufen, verwalten und auf Wunsch an Mails anhängen. Auch Reader-Apps wie Pocket und Notiz-Dienste wie Evernote und OneNote können nahtlos integriert werden. Außerdem liefert Spark noch eine App für Besitzer einer Apple-Watch mit.

Spark ist kostenlos für iOS verfügbar. Seit kurzem ist auch eine Version für macOS erhältlich.

Einen komplett anderen Ansatz in Sachen Mail-Nutzung verfolgt die AnwendungMailTime. Die für iOS schon länger erhältliche App will E-Mails im Whatsapp-Stil aufarbeiten und orientiert sich dabei in allen Belangen an klassischen Messengern. Auch MailTime bedient sich eines intelligenten Algorithmus, der sich um das Sortieren und Zuordnen einzelner Mails kümmert. Im Gegensatz zu handelsüblichen Mail-Clients werden aber fortlaufende Konversationen zu einem Chat zusammengefasst, der aufeinander folgende Mails eines Kontakts zu einer Unterhaltung wie von Telegram, Whatsapp und Co. zusammenfasst.

Um seine Nutzer von zu viel Geplauder abzuhalten, kommt MailTime mit einer Art Warner, der bei zu vielen Zeichen daran erinnert, sich kurz zu halten. Die ungewöhnliche Herangehensweise hört aber leider auch für MailTime beim Datenschutz auf. Account-Daten werden ausnahmslos vom Unternehmen beansprucht, lauten Datenschutzrichtlinie sind auch alle Mails Freiwild und somit unbegrenzt verwertbar.

MailTime ist für iOS und seit kurzem auch Android kostenlos verfügbar. Für 99 Cent kann ein MailTime-Konto erstellt werden.

Wem die einfach gestalteten Standard-Apps der Gerätehersteller zu wenig sind, findet in den Stores reichlich Alternativen. Die wichtigsten Server-Protokolle gehören dabei zur Grundausstattung, je nach Anspruch finden sich mehr oder weniger Features. Ein Großteil der Anwendung wird dabei kostenlos zur Verfügung gestellt, in vielen Fällen bezahlt man aber heute bedauerlicherweise mit seinen Daten. Wer mit tiefen Eingriffen in den Datenschutz kein Problem hat, wird schnell fündig werden. Wer seine Daten lieber für sich behält, muss vor allem auf intelligente Funktionen verzichten.

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Amir Farouk

Early-Adopter. Liebt Apps und das Internet of Things. Schreibt aber auch gerne über andere Themen.

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