Gourmey bietet Labor-Entenleber an

Gourmey bietet Labor-Entenleber an

© RomainBuissonPhotographe / Gourmey

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Erster Zulassungsantrag für Laborfleisch in der EU

Erstmals hat ein Unternehmen in der EU einen Zulassungsantrag für im Labor kultiviertes Fleisch gestellt. Das Pariser Unternehmen Gourmey könnte damit das erste sein, das kultivierte Nahrungsmittel in Europa in den Handel bringt. 

Genauer geht es um ein umstrittenes französisches Traditionsgericht. Fois Gras, also Stopfleber, gilt als Spezialität, ist allerdings mit hohem Leid bei der Tiere verbunden. Dafür werden Enten und Gänse qualvoll zwangsgemästet. Deswegen ist die Produktion in vielen Ländern verboten, darunter der EU. Da Fois Gras aber französisches Nationalgericht ist, wurde das Verbot umgangen. Kaufen kann man es hier als Importware.

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Ohne tierische Produkte gezüchtet

Gourmey stellt Stopfleber nun aus Zellen her, die Enteneiern entnommen wurden. Sie wachsen in einer bestimmten Nährlösung, die keine Antibiotika oder tierische Produkte wie Kälberserum enthält.

In einer Aussendung begrüßt das Good Foods Institute den Zulassungsantrag. Die Organisation setzt sich für die Kultivierung von Nahrungsmitteln ein. "Erste Studien zum ökologischen Fußabdruck von kultiviertem Fleisch zeigen, dass sich die Treibhausgasemissionen um bis zu 92 % und der Flächenbedarf um bis zu 90 % reduzieren lassen könnten", heißt es darin.

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EU prüft Sicherheit und Auswirkungen von Laborfleisch

Geprüft wird die Zulassung von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit. Sie wird durch die Novel-Food-Verordnung geregelt. Geprüft werden Sicherheit und Nährwert, sowie soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen. Das dürfte etwa 18 Monate dauern.

Neben Gourmey streben noch weitere Unternehmen wie The Cultivated B und Mosa Meat einen baldigen Zulassungsantrag an. Erstes Laborfleisch ist bisher in den USA, Singapur und Isreal zugelassen. Gourmey hat auch in den USA, Großbritannien, der Schweiz und Singapur einen Zulassungsantrag gestellt.

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