Eingangstor des KZ Auschwitz
Eingangstor des KZ Auschwitz
© KURIER/Jeff Mangione

Geschichte

"Remember"-App korrigiert Auschwitz-Irrtümer

Mal ist es Gedankenlosigkeit, mal ist es fehlendes Wissen: In Berichten über das deutsche KZ Auschwitz und andere nationalsozialistische Lager im besetzten Polen ist immer wieder fälschlich von „polnischen Lagern“ die Rede. Die nationalkonservative polnische Regierung will das künftig unter Strafe stellen. Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau geht mit der Warschauer Werbeagentur FCB einen anderen Weg. Sie entwickelte eine App, die in bisher 16 Sprachen den falschen Begriff in Texten aufspürt und im Rahmen der Rechtschreibkontrolle eine historisch korrekte Alternative vorschlägt - wie beispielsweise deutsches Lager oder Nazi-Lager.

„Wir hoffen, dass Journalisten, aber auch Schulen und Bildungseinrichtungen die App auf ihren Rechnern installieren“, sagte Piotr Cywinski, der Direktor der Gedenkstätte, in einer am Dienstag verbreiteten Stellungnahme. „Die meisten Irrtümer kamen durch Zeitdruck und fehlendes Wissen zustande. Für uns war das die Inspiration “Remember„ (Erinnere dich) zu entwickeln“, ergänzte Agnieszka Heidrich von FCB. Die Irrtümer tauchen laut App-Webseite häufiger als vermutet auf: Allein seit Jahresbeginn wurde in mehr als 2200 Fällen in Texten der Ausdruck „polnische Todeslager“ verwendet worden.

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