Dorsey hatte bereits bei seinem anderen Unternehmen Square Firmenanteile an Mitarbeiter verschenkt
Dorsey hatte bereits bei seinem anderen Unternehmen Square Firmenanteile an Mitarbeiter verschenkt
© REUTERS/MIKE BLAKE

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Anleger in Sorge, weil Twitter-Chef nach Afrika übersiedeln will

Der Twitter-Chef Jack Dorsey gab vergangene Woche bekannt, für drei bis sechs Monate nach Afrika zu übersiedeln. Afrika würde die Zukunft definieren, insbesondere in Bezug auf Bitcoin. Dorsey ist derzeit aber noch unschlüssig darüber, wo genau er leben wird.

Laut CNBC ruft diese Entscheidung auch Finanzanalysten seiner zweiten Firma, Square, auf den Plan. Sie sind unschlüssig darüber, wie sich der Aufenthalt auf die Unternehmen auswirken könnte. Befürworter sehen dort einen schnell wachsenden, bisher weitestgehend unbeachteten Markt, der eine riesige Chance für Square sein könnte. Allerdings werde in vielen afrikanischen Ländern hauptsächlich mit Bargeld bezahlt, was für Square als Finanzdienstleister mit Schwerpunkt auf mobilen Bezahl-Methoden eine Herausforderung sein könnte.

Der Analyst Dan Dolev sieht den afrikanischen Markt als "Zukunft des Bezahlens" und lobt den Dorseys Schritt als "sehr vorausdenkend". Als erstes Finanzunternehmen, das digitale Bezahlmethoden nach Afrika bringt, könne Square den Markt dort analysieren und sich einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz verschaffen. Ob die Entscheidung richtig war, würde sich laut der Analystin Lisa Ellis vor allem im Tagesgeschäft entscheiden.

Ungünstiger Zeitpunkt

Für Twitter sei der Zeitpunkt von Dorseys Reise allerdings ungünstig. Da kommendes Jahr die US-Präsidentschaftswahl ansteht, rechnen Experten mit einer Vielzahl an Prüf-Verfahren gegen Medienunternehmen wie Twitter. Die Abwesenheit des CEOs während dieser Zeit sorge die Twitter-Anleger, so die Experten. Mögliche Herausforderungen würden sich verschärfen, da Dorsey sich dann in einer anderen Zeitzone befände. 

Die Analysten empfehlen daher, dass Dorsey einen Stellvertreter ernennt, der ihn während seiner Abwesenheit vertritt. Neben möglichen politischen Diskussionen müsse zudem das Tagesgeschäft des CEOs übernommen werden. "Er sollte entweder CEO sein oder ein Weltenbummler - aber ich denke nicht, dass beides gut zusammen geht", sagte der Aktien-Experte Michael Pachter gegenüber CNBC. 

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