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Krise

Bericht: Loewe buhlt um Investoren aus Asien

Der krisengebeutelte Fernseherbauer Loewe buhlt in seiner Not um Investoren aus dem Fernen Osten. Es liefen Gespräche mit mehreren Interessenten aus der Branche sowie Finanzinvestoren, hieß es am Mittwoch aus Branchenkreisen. Die Oberfranken arbeiten im Zuge dessen an einer Kapitalerhöhung, für die bis zu 6,5 Millionen neue Aktien ausgegeben werden sollen, wie ein Eingeweihter sagte. Das entspricht knapp der Hälfte des ausstehenden Kapitals.

Beteiligung von Sharp
Sollte ein Einzelinvestor zugreifen, bekäme er somit rund ein Drittel an dem Traditionsunternehmen. Beim aktuellen Aktienkurs müsste er dafür gut 16 Millionen Euro aufbringen. Loewe wollte sich zu den Angaben nicht äußern. Die Aktie baute nach der Reuters-Meldung ihre Kursgewinne aus und verteuerte sich am späten Nachmittag um rund acht Prozent.

Offen ist allerdings, wie sich der japanische Großinvestor Sharp zu den Plänen aus Kronach stellt. Der selbst schwer gebeutelte Fernseherhersteller besitzt knapp 30 Prozent am größten deutschen Branchenvertreter.

Schonfrist läuft aus
Loewe benötigt dringend frisches Geld, die Hälfte des Grundkapitals ist in diesen Tagen aufgezehrt. Die Banken haben dem Unternehmen eine Schonfrist von einem Jahr gewährt. Mit einer neuen Kooperation hoffe Loewe auf eine gemeinsame Entwicklung neuer Technologien und auf Schützenhilfe bei der Eroberung von Überseemärkten, vor allem in China, um seinen schwindenden Umsatz wieder anzukurbeln, hieß es. Im Gegenzug biete der Traditionshersteller seine 90 Jahre alte Marke, eine Produktion mit dem Siegel „Made in Germany" und wolle sein Händlernetz für den asiatischen Partner öffnen. Für Hilfe bei der Investorensuche sei die kleine Investmentbank Equinet angeheuert worden.

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