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Bericht: US-Mobilfunker AT&T will nach Europa

Ein angebliches Interesse des US-Telekommunikationskonzerns AT&T an der niederländischen E-Plus-Mutter KPN hat am Donnerstag für Gesprächsstoff auf dem Börsenparkett gesorgt. Die KPN-Aktie legte bis zum Mittag zeitweise 5,6 Prozent auf 4,49 Euro zu und erreichte damit ein Fünf-Wochen-Hoch.

Suche nach Übernahmezielen
Das „Wall Street Journal" hatte berichtet, AT&T suche nach Übernahmemöglichkeiten in wichtigen europäischen Märkten wie Deutschland, den Niederlanden und Großbritannien, um das schwache Wachstum am Heimatmarkt aufzufangen. KPN sei dabei eine Option. Sollte es zu einer Übernahme kommen, so könnte diese noch vor Jahresende in trockenen Tüchern sein, berichtete die Zeitung weiter. Weder AT&T noch KPN wollten sich äußern.

Zu groß für eine Übernahme
Für große Telekommunikationskonzerne wie AT&T könne sich die Übernahme eines europäischen Rivalen bezahlbar machen, sagte Analyst Jos Versteeg von der Privatbank Theodoor Gilissen. Wie lohnend eine Internationalisierung sein könne zeige das Beispiel Vodafone. Doch einen Kauf von KPN hält er für unwahrscheinlich. Erst kürzlich war dort der mexikanische Telekom-Milliardär Carlos Slim eingestiegen. „Slim hält fast 30 Prozent. Ich sehe nicht, dass er verkaufen will. Er ist ein langfristiger Investor", sagte der Analyst. „Vielleicht könnten sie etwas von Telefonica kaufen. Ich glaube eher nicht, dass sie France Telecom oder Deutsche Telekom übernehmen. Die sind zu groß."

Bernstein-Analystin Robin Bienenstock sagte, AT&T und America Movil hätten in der Vergangenheit versucht, zusammen für Telecom Italia zu bieten. Sie sieht aber geringe Chancen für einen Übernahmeversuch von AT&T am europäischen Markt. „Es ist unwahrscheinlich, dass ein solcher Deal durchgehen würde."

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