Deutsche TV-Sender und Netzfirmen schließen Datenallianz
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Deutsche Fernsehkonzerne und Internetfirmen wollen sich mit einer Datenallianz gegen Facebook, Google und Co positionieren. RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 Media sowie die United Internet AG mit web.de und gmx schaffen ein übergreifendes Registrierungs- und Anmeldeverfahren im Internet, wie die Unternehmen am Freitag mitteilten. Erster Partner der Allianz ist der Berliner Versandhändler Zalando.
Die Partner wollen bis 2018 ein transparentes Modell entwickeln, das den Angaben zufolge dem neuen Europäischen Datenschutzrecht entspricht. Die Nutzer könnten dann auf alle Internet-Dienste der Initiative mit denselben Log-in-Daten zugreifen. Um beispielsweise personalisierte Werbung anzubieten, behalten sich die Unternehmen vor, die User-Daten zwischen Account-Providern und Diensten zu übertragen - allerdings „nur nach Zustimmung des Nutzers“. Mit dem Bündnis würden vom Start weg 45 Millionen Nutzer erreicht.
Bereits zweites Projekt
Die Kooperation ist bereits das zweite Projekt dieser Art in Deutschland. Im Mai kündigten die Allianz, Axel Springer, Daimler, die Deutsche Bank mit der Postbank und der Kartendienst Here der deutschen Autobauer an, einen einheitlicher Zugang zu Online-Diensten schaffen zu wollen. Heute wird im Netz oft eine Anmeldung über Profile bei den US-Schwergewichten Google, Facebook oder Twitter angeboten. In Europa gibt es immer wieder Kritik an dieser Dominanz von Daten-Plattformen aus den USA im Internet.
Mit dem Bündnis werde ein Gegengewicht geschaffen „zu den monopolistischen und intransparenten Algorithmen der US-Spieler“, erklärte der Vorstandschef von ProSiebenSat.1, Thomas Ebeling. Das Bündnis ist offen für neue Partner: Jedes weitere Unternehmen, das sich anschließe, stärke die deutsche Digitalwirtschaft, sagte Anke Schäferkordt, Geschäftsführerin der Mediengruppe RTL Deutschland.
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