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E-Truck-Hersteller, der in Österreich fertigen lässt, ist pleite

Das schwedische Elektro-Lkw-Start-up Volta Trucks steht vor der Insolvenz. Gestörte Lieferketten haben Volta Trucks den Weg zu frischem Kapital versperrt. Daher werde die Firma mit Sitz in Schweden und Niederlassungen in Großbritannien in beiden Ländern Insolvenz anmelden, teilte der Elektro-Lkw-Bauer am Dienstag mit.

Die Fertigung der Fahrzeuge erfolgt bei Steyr Automotive in Oberösterreich. Die Auswirkungen sind vorerst unklar.

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Auftragsbestand von über 5.000 Fahrzeugen

Die Pleite des Teilelieferanten Proterra im August und die Unsicherheit über seine Batterielieferanten hätten die Zahl der Lkw reduziert, die hätten produziert werden können, so Volta. Das Start-up hatte rund 300 Mio. Euro von Investor*innen eingesammelt und verfügt nach eigenen Angaben über einen Auftragsbestand von mehr als 5.000 Fahrzeugen.

Bei Steyr Automotive wurden laut einem Online-Bericht der „OÖ Nachrichten“ mittlerweile die Mitarbeiter*innen über die bevorstehende Insolvenz verständigt.

700 neue Arbeitsplätze

Im April war die Volta-Serienfertigung in Steyr bekanntgegeben worden. Damals hieß es, für die Produktion der Elektro-Lkw sei in Steyr eine Kapazität von 14.000 Fahrzeugen pro Jahr reserviert. Volta Trucks werde das Volumen in den kommenden Jahren stückweise erhöhen, um die maximalen Kapazitäten auszuschöpfen, hieß es.

Damit würden mehr als 700 Arbeitsplätze in Steyr und weitere 2.000 innerhalb der Lieferkette geschaffen, so die Erwartung im Frühling. Zuletzt dürften rund 100 Mitarbeiter*innen bei Steyr Automotive mit dem Volta-Auftrag beschäftigt gewesen sein.

Zukunft in Steyr unklar

Wie es in Steyr weitergeht, ist unklar, Steyr Automotive hielt sich vorerst bedeckt. Das Unternehmen teilte in einer kurzen Presseaussendung am Dienstag lediglich mit, dass man „in engem Austausch mit unserem Kunden Volta“ stehe.

„Wie in derartigen Fällen üblich, muss jedoch auch die weitere Vorgehensweise des Insolvenzverwalters abgewartet werden, um die Situation in Folge genau bewerten zu können,“ so Florian Mayrhofer, Mitglied der Geschäftsführung von Steyr Automotive.

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