IT-Rohstoff

EU legt Vorräte von Seltenen Erden an

Als Reaktion auf die Exportbeschränkungen Chinas baut die Europäische Union eigene Reserven für die in der Technologiebranche unersetzbaren Seltenen Erden auf. „Wir versuchen, unsere Beschaffung zu verbessern und unsere Abhängigkeit von China zu reduzieren“, sagte eine Sprecherin von EU-Industriekommissar Antonio Tajani am Dienstag in Brüssel. Dazu würden Lager angelegt. Außerdem solle die Versorgung mit den Mineralien aus Lateinamerika, Afrika oder Russland sichergestellt werden.

Unter dem Protest Deutschlands und anderer Industriestaaten hat China seit Jahresbeginn die Ausfuhr der Seltenen Erden gesenkt und mit höheren Zöllen belegt - angeblich zum Schutz der Umwelt. 97 Prozent der weltweiten Fördermenge der 17 Metalle, die unter dem Begriff Seltene Erden zusammengefasst werden, kommen aus der Volksrepublik. Im ersten Halbjahr wurde die Exportquoten um 35 Prozent gesenkt. Die Welthandelsorganisation WTO hatte die Exportbeschränkungen im Juli als illegal eingestuft.

Weitere Engpässe zeichnen sich ab: Chinesischen Staatsmedien zufolge soll in drei der wichtigsten Bergwerke die Förderung auf unbestimmte Zeit gestoppt werden. Die Nachfrage nach Seltenen Erden wird sich Experten zufolge in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Das Produktionswachstum in China kann damit nicht Schritt halten.

Die Preise für Seltene Erden sind durch den Handelsstreit explodiert. Ein Kilogramm Dysprosium, dass beispielsweise in Handys und Hybrid-Fahrzeugen verwendet wird, kostet derzeit rund 2.840 Dollar. Zu Jahresbeginn waren es noch 400 Dollar. Der Preis für Yttrium verdoppelte sich. Dieses chemische Element wird etwa für den Bau von Fernsehgeräten und Energiesparlampen benötigt.

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