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Wettbewerb

EU prüft Apples iPhone-Verkaufsstrategie

Möglicherweise versuche der US-Konzern mittels Vertriebsbedingungen sicherzustellen, dass kein Konkurrent bessere Verkaufsaktionen anbiete, berichtet die Zeitung unter Berufung auf entsprechende Dokumente.

Dabei gehe es unter anderem darum, ob Apple Mindestbestellmengen festschreibe und mindestens genauso hohe Subventionen und Marketing-Unterstützung wie für Rivalen fordere.
„Die Kommission hat Informationen, die darauf hinweisen, dass Apple und mobile Netzbetreiber Verträge abgeschlossen haben, die potenziell zum Ausschluss anderer Smartphone-Hersteller von den Märkten führen könnten“, heißt es in dem der Zeitung vorliegenden Fragebogen.

Hintergrund der vorläufigen Prüfung der EU-Kommission seien Beschwerden von Mobilfunkbetreibern. Der Apple-Konzern erklärte, seine Verträge entsprächen den EU-Bestimmungen.

Die Untersuchungen scheinen sich noch in einer frühen Phase zu befinden. Die EU-Kommission selbst schränke ein, dass im europäischen Smartphone-Markt ein starker Wettbewerb herrsche - unter anderem Samsung ist sehr stark im Geschäft mit seinen Galaxy-Geräten. Apple selbst beteuere, dass alle Vertriebsverträge den Gesetzen entsprächen.

Auch LTE ein Thema
Dem Fragebogen zufolge will die Kommission auch wissen, ob Apple auf technische Weise oder in Verträgen den Einsatz des iPhone und superschnellen 4G-Netzen einschränke. Das iPhone 5 als erstes Apple-Telefon mit Unterstützung des 4G-Standards LTE läuft nur in einzelnen dieser Mobilfunk-Netze in Europa, weil die verwendeten Chips nicht alle hier gängigen LTE-Frequenzen unterstützen.

Vertreter von Mobilfunk-Anbietern hatten sich immer wieder unzufrieden mit aus ihrer Sicht zu strikten Vertriebsvorgaben von Apple gezeigt. Zugleich war das 2007 gestartete populäre iPhone mit dem dazugehörigen App Store der Wegbereiter für einen massiven Kontrollverlust der Netzbetreiber. Zuvor lag es weitgehend in ihrer Hand, welche Software auf den Geräten lief und zu welchen Konditionen sie verkauft wurden.

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