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Google-Chef knüpft Boni an Social-Media-Erfolg

Am Montag hat Google-Gründer Larry Page wieder auf dem

im Konzern Platz genommen, am vergangenen Freitag gab es bereits die erste unternehmensinterne Ankündigung von ihm: 25 Prozent der diesjährigen Mitarbeiter-Bonuszahlungen werden sich danach richten, wie gut Googles Social-Media-Strategie aufgeht. „Es handelt sich um ein gemeinsames Bestreben, also ist es wichtig, dass wir uns alle dahinter klemmen“, schrieb Page in einemvertraulichen Memo, das an sämtliche Mitarbeiter des Internetkonzerns ausgeschickt wurde.

Weiter heißt es, dass auch Angestellte, die nicht direkt in Googles Social-Media-Bereich involviert sind, ebenfalls verantwortlich sein werden. Alle Mitarbeiter müssten künftig Produkte testen und Feedback dazu abgeben, zitiert Business Insider aus dem Memo. Page hält gewissermaßen das gesamte Unternehmen dazu an, auch bei Familie und Freunden die Werbetrommel für Googles soziale Angebote zu rühren. „Wenn wir Produkte veröffentlichen, testet sie und regt eure Familien und Freunde dazu an, dasselbe zu machen“, so Page weiter.

Sozial, aber kein Netzwerk
Googles Strategie in Sachen Social Media verlief bislang gewissermaßen häppchenweise. Anstatt eines eigenständigen Social Networks bringt der Internetriese immer wieder einzelne Produkte mit Social-Media-Charakter auf den Markt, die untereinander aber nur lose zusammenhängen. Das schlägt sich bisher auch auf den Erfolg bzw. Misserfolg der Angebote nieder. Der Twitter-ähnliche Dienst Buzz, der in Gmail integriert wurde, konnte bis heute keine starke Nutzerbasis aufbauen. Dass man nach Anmeldung eines Google-Kontos auch ein Nutzer-Profil anlegen kann, ist vielen Usern gar nicht bekannt. Und mit tatsächlichen Netzwerken wie „Orkut“ hat Google nur regional, in dem Fall in Südamerika, Erfolg.

Die neuste Social-Media-Bemühung startete Google kürzlich mit dem

. Damit können nach Vorbild des Facebook-Like-Buttons Suchergebnisse bewertet und mit anderen geteilt werden. Künftig könnte +1 auch in andere Google-Produkte integriert werden. „Wie jedes andere Unternehmen auch stehen wir natürlich vor Herausforderungen: Wie wir unseren Produkten Identität verleihen, sie mit anderen geteilt werden können und Menschen darüber miteinander in Beziehung treten können“, so Google-Sprecher Kay Oberbeck zur futurezone. Es gehe nicht nur darum, Information zugänglich zu machen, sondern auch auf die Qualität dieser Informationen zu verbessern. +1 sei eines der aktuellen Beispiele für diese Anstrengungen.

Auszahlungspolitik
Google will die interne Anweisung von Page nicht offiziell kommentieren. 2010 bekamen die Mitarbeiter eine Gehaltserhöhung von zehn Prozent und im Herbst zusätzlich 1.000 Dollar Bonus. Zuvor wurden die Boni nach einem Multiplikationsverfahren ausgezahlt, also mit der aktuellen Performance des Konzerns gegengerechnet. 2011 scheint Page nun zu dieser Auszahlungspolitik zurückzukehren. Der Faktor, auf dessen Basis die Boni berechnet werden, soll irgendwo zwischen 0,75 und 1,25 liegen. Das bedeutet weiter, dass die Bonuszahlungen um 25 Prozent sinken könnten, wenn Google nicht die entsprechende Performance abliefert.

Ob Larry Page selbst der Anweisung in seinem Memo folgen wird, und sich mit der Nutzung von Social-Media-Angeboten beschäftigen wird, ist allerdings ungewiss. Denn bisher hielt sich der introvertierte Google-Gründer aus allen sozialen Netzwerken strikt heraus. Als seine Leidenschaft gelten eher Projekte wie das Bücherscannen oder die Entwicklung des „fahrerlosen Autos“.

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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