HP will Kurzzeit-Chef Apotheker absetzen
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Der weltgrößte Computer-Hersteller Hewlett-Packard droht in eine Führungskrise zu schlittern. Der Verwaltungsrat beriet am Mittwoch laut US-Medienberichten über eine Entlassung des deutschen Konzernchefs Léo Apotheker. Auch Stunden später wurden keine Entscheidungen bekannt.
Vor dem Treffen hatte unter anderem die Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtet, das Aufsichtsgremium erwäge, den ehemaligen SAP-Chef Apotheker vor die Tür zu setzen. Eine Kandidatin für die Nachfolge sei die frühere Chefin der Online-Handelsplattform Ebay, Meg Whitman. Den Informationen zufolge gibt es zumindest eine starke Fraktion, die einen Chefwechsel will.
Strategiewechsel
Apotheker hatte vor einigen Wochen - mit Rückendeckung des Verwaltungsrates - einen drastischen
Apotheker hatte am 1. November vergangenen Jahres das Ruder bei HP übernommen, nachdem sein populärer Vorgänger Mark Hurd wegen einer undurchsichtigen Affäre mit einer externen Mitarbeiterin gehen musste. Er arbeitet jetzt für den Software-Konzern Oracle.
Die Aktionäre sind unzufrieden: Seit Apotheker an der Spitze steht, verlor die Aktie fast die Hälfte ihres Werts. Die Nachricht, dass er vielleicht gehen muss, ließ den Kurs am Mittwoch um fast sieben Prozent steigen.
"Schroffer Führungsstil"
Es ist unklar, inwieweit HP die jüngsten Entscheidungen zum Strategiewechsel überhaupt noch zurückdrehen könnte. Die Übernahme von Autonomy dürfte kaum noch zu stoppen sein. Beim der Trennung von der PC-Sparte betonte HP selbst immer wieder, dass noch nichts endgültig entschieden sei.
Sollte Apotheker tatsächlich gehen müssen, wäre das für ihn schon der zweite Tiefschlag in Folge. Bei SAP hatte er den Spitzenposten nach Differenzen mit Gründer Hasso Plattner ebenfalls nach weniger als einem Jahr als alleiniger Firmenchef räumen müssen. Mitarbeiter des Unternehmenssoftware-Spezialisten aus Walldorf sagen Apotheker einen schroffen Führungsstil nach.
Meg Whitman wurde in der Branche allerdings auch nicht als geeignete Kanditatin empfunden. Analysten verwiesen darauf, dass sie als Chefin eines Internet-Unternehmens kaum Erfahrung mit den Geschäftsbereichen von HP habe und auch noch nie einen kriselnden Großkonzern reformieren musste.
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