Kaspersky beklagt "Hexenjagd" auf eigene Firma
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Er persönlich trage die Verantwortung dafür, dass die Programme und Updates der Antiviren-Firma keine heimlichen Überwachungs-Funktionen enthielten, schrieb CEO und Gründer Eugene Kaspersky in einem Blogeintrag. „Und ich erkläre persönlich, dass alle Vorwürfe der Ausspähung amerikanischer Nutzer bestenfalls beweisfreie Paranoia sind“, versicherte der 52-Jährige in dem am Mittwoch auf Russisch veröffentlichten Text.
Propagandakrieg um Kaspersky
In den vergangenen Wochen hieß es in mehreren US-Medienberichten, russische Geheimdienste hätten von Kaspersky-Installationen auf amerikanischen Computern profitiert, um geheime Angriffs-Werkzeuge der NSA zu finden und zu stehlen. Ein Mitarbeiter des US-Abhördienstes habe sie regelwidrig auf seinen privaten Computer geladen, auf dem Kasperskys Antiviren-Software lief.
In den Berichten blieb zumeist offen, ob die Firma mit den russischen Geheimdiensten kooperiert haben soll - oder sie ihre Produkte missbraucht haben könnten. Lediglich das „ Wall Street Journal“ schrieb unter Berufung auf amerikanische Behördenkreise, Kaspersky-Software habe gezielt nach Begriffen wie „Top Secret“ sowie nach Namen geheimer US-Programme gesucht.
2015 isrealische Hacker-Attacke
Gründer und Chef Eugene Kaspersky betonte, dass die Produkte und Datenbanken der Firma öffentlich zugänglich seien. Sie würden zudem derzeit intern überprüft - und er sei bereit, dazu externe Experten einzuladen. „Ich bin absolut überzeugt, dass dabei nichts überraschendes entdeckt wird.“
Zuletzt seien die Programme 2015 komplett durchleuchtet worden, nachdem Hacker in Kaspersky-Systeme eingedrungen waren. Den US-Medienberichten zufolge handelte es sich damals um eine Attacke des israelischen Geheimdienstes, bei der auch die Rolle von Kaspersky bei der russischen Spionage in den USA aufgefallen sei.
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