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Panne

Microsoft kämpfte bei Analystentreffen mit Stromausfall

Ausgerechnet beim ersten großen Analystentreffen von Microsoft seit zwei Jahren hat die Technik nicht mitgespielt. Mitten im Vortrag von Kevin Turner, der im Konzern fürs Tagesgeschäft zuständig ist, brach der Webcast für die auswärtigen Zuschauer ab. "Wir haben technische Probleme, bitte bleiben Sie dran", war stattdessen auf der Website zu lesen.

Es dauerte eine Viertelstunde, bis die Leitung wieder stand. "Wir hatten einen teilweisen Stromausfall", erklärte anschließend Chris Suh, der bei Microsoft die Zusammenarbeit mit den Investoren koordiniert. "Danke für Ihre Geduld."

Der Ausfall führte zu hämischen Kommentaren auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. "Es muss Microsoft ungelegen kommen, über Services und Technologien zu reden und dann stirbt der Webcast", schrieb Brier Dudley, Kolumnist der Lokalzeitung "Seattle Times". "Sei nicht so gemein, Brier", erwiderte Microsoft-Pressechef Frank Shaw. "Der Strom im Gebäude war weg."

Auf der Konferenz für Finanzanalysten erläuterten hochrangige Microsoft-Manager, wie sich der Windows-Hersteller in einem schrumpfenden Markt für PC aufstellt. Die Veranstaltung fand am Donnerstag in einem Konferenzzentrum nahe der Firmenzentrale in Bellevue im US-Staat Washington statt. Nachdem der Strom wieder da war, lief das Programm wie geplant weiter.

Suche nach neuem Konzernchef

Microsoft hat gleichzeitig immer noch mit gravierenderen Problemen zu kämpfen. Einen Monat nach der Ankündigung von Microsoft-Chef Steve Ballmer, sich vom Chefposten zurückzuziehen, ist noch kein Nachfolger in Sicht. „Es gibt keinen neuen Stand“, sagte Finanzchefin Amy Hood am Donnerstag auf einem Treffen mit Analysten in Bellevue nahe Seattle. Die Suche laufe. „Wir lassen Sie es wissen, wenn die Zeit gekommen ist.“

Ballmer hatte im August angekündigt, er werde innerhalb von zwölf Monaten seinen Posten aufgeben. Ein Sonderausschuss des Verwaltungsrats, dem Firmengründer Bill Gates angehört, treibt die Suche nach einem neuen Konzernlenker voran. Als ein Kandidat gilt Stephen Elop, der bisherige Chef von Nokia. Microsoft schluckt den Handyhersteller; Elop war früher auch selbst bei dem Software-Primus.

Ballmer bedauert verpassten Einstieg bei Smartphones

Sich stärker um das Feld mobiler Geräte zu kümmern, „wäre besser gewesen für Windows und unseren Erfolg in anderen fremden Feldern“, sagte Ballmer zuletzt. Heute habe Microsoft „praktisch keinen Anteil“ in dem milliardenschweren Zukunftsmarkt.

Microsoft tut sich noch immer schwer, im Markt für mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tabletcomputer Fuß zu fassen. Im Feld der Smartphones kooperiert Microsoft mit dem finnischen Konzern Nokia, dessen Handy-Sparte der US-Konzern im kommenden Jahr übernimmt. Microsoft stattet Smartphones von Nokia mit seinem Betriebssystem Windows Phone aus.

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