Microsoft stellt durch seine Verbreitung einen beliebten Zugriffspunkt auf persönliche Daten dar
Microsoft stellt durch seine Verbreitung einen beliebten Zugriffspunkt auf persönliche Daten dar
© Reuters/JONATHAN ALCORN

Datenschutz

Microsoft verspricht mehr Schutz gegen Spionage

Microsoft ist einer jener großen IT-Konzerne, die laut Daten, die durch Edward Snowden ans öffentliche Licht gelangten, dem US-Geheimdienst NSA im Rahmen des PRISM-Programmes eigene Nutzerdaten lieferten. Da dies laut den geleakten Dokumenten teilweise auch ohne gerichtliche Anordnung geschah, sieht sich auch Microsoft als Opfer und verspricht, mit neuen Mitteln gegen behördliche Spionage vorzugehen.

In einem Blogeintrag schreibt Microsofts Chefjurist Brad Smith von einem Drei-Punkte-Programm, das Kundendaten sicherer machen soll. Microsoft will bei allen seinen Diensten vermehrt Verschlüsselung einsetzen. Verschlüsselung wird im Allgemeinen als wirksamstes Mittel gegen Spionage betrachtet. Die Kommunikation zwischen Microsoft-Diensten soll etwa von vornherein verschlüsselt abgewickelt werden.

Erst kürzlich wurde bereits eine Verschlüsselungs-Option für Office 365 angekündigt. Gelagerte Nutzerdaten werden künftig in Windows-Diensten für Kunden verpflichtend verschlüsselt. Bei der Verschlüsselung will man neueste Technologie und 2048-bit Schlüssellängen einführen. Dies alles soll bis Ende 2014 bewerkstelligt werden.

Mehr Richtsschutz und Transparenz

Außerdem will man den Rechtsschutz ausbauen. Privat- und Firmenkunden sollen etwa darüber informiert werden, wenn Microsoft gerichtliche Anordnungen zur Datenfreigabe erhält. Sollte Microsoft darüber Stillschweigen bewahren müssen, werde man dagegen gerichtlich vorgehen.

Der dritte Punkt betrifft mehr Transparenz. Microsoft will Quellcode offenlegen, damit Kunden sich selbst davon überzeugen können, dass keine Hintertüren für Behörden in Microsoft-Programme eingebaut sind. Zu diesem Zweck sollen eigene Transparenz-Zentren in Nord- und Südamerika, Europa und Asien errichtet werden.

Die Privatsphäre, die wir verdienen

Mit allen Maßnahmen zusammen will Microsoft erreichen, dass Daten nur auf richterliche Anordnung eingeholt werden können, nicht durch technologische Mittel. "Wir glauben daran, dass diese neuen Schritte die richtige Balance schaffen, indem für uns alle die Sicherheit, die wir brauchen und die Privatsphäre, die wir verdienen, verbessert werden", schließt Smith.

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