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Verlust

Nintendo steckt weiter in den roten Zahlen

Eine schleppende Nachfrage und der hohe Yen-Kurs halten das japanische Videospielunternehmen Nintendo weiter in den roten Zahlen. Der Verlust erreichte in dem Ende Juni abgeschlossenen Quartal 17,23 Mrd. Yen (182 Mio. Euro), wie der Hersteller von Spielkonsolen und Spiele-Software am Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis war damit besser als vor einem Jahr, fiel aber etwas schwächer aus, als an der Börse erwartet worden war. Für das gesamte Finanzjahr 2012/13 hält Nintendo an seiner Prognose eines Gewinns von 20 Mrd. Yen fest.

3DS hinter Erwartungen
Der Umsatz fiel im ersten Geschäftsquartal im Jahresvergleich um 9,7 Prozent auf 84,8 Mrd. Yen (896 Mio. Euro). Die im März 2011 eingeführte mobile Spielkonsole 3DS konnte die Erwartungen von „Super Mario" bisher nicht erfüllen - so heißt die bekannteste von Nintendo entwickelte Spielfigur. Der Hersteller reagierte mit einer Preissenkung um 40 Prozent. Ab diesem Monat werde die 3DS profitabel sein, heißt es bei Nintendo. Die Verkäufe des Geräts sprangen im Jahresvergleich von 710.000 auf 1,86 Mio. hoch.

Wii hat Zenit erreicht
Zugleich lässt der Absatz von Nintendo einstigem großen Hit, der Spielekonsole Wii, immer weiter nach. Im vergangenen Quartal halbierten sich die Verkäufe der Ende 2006 eingeführten Wii im Jahresvergleich auf 710.000 Geräte. Nintendo reagiert mit seiner nächsten Spielkonsole, der Wii U, die Ende des Jahres eingeführt werden soll. Dieses Gerät wird über einen Controller mit Touchscreen gesteuert. Für Online-Einkäufe ist ein drahtloser Kreditkartenleser angeschlossen.

Belastet wurden die Nintendo-Geschäfte auch vom starken Yen - gegenüber dem Euro stieg der Kurs im zurückliegenden Vierteljahr um 9,4 Prozent. Dies drückt in der Bilanz die Erträge des Unternehmens aus Europa, wo zuletzt 34 Prozent der Umsätze erzielt wurden.

Prognose fraglich
Die Jahresprognose des Unternehmens sei mit Risiken behaftet, sagte Makoto Kikuchi vom Finanzberater Myojo Asset Management der Nachrichtenagentur Bloomberg. „Nintendo steht vor zusätzlichen grundlegenden Problemen, da der Spielkonsolenmarkt aufgrund der zunehmenden Beliebtheit von Smartphones und Tablet-Computern schrumpfen könnte." Dies betrifft auch die beiden weiteren großen Hersteller von Spielkonsolen, Sony mit der PlayStation und Microsoft mit der Xbox 360.

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