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USA

Online-Apotheken kommen Google teuer

Dem Internet-Konzern werde vorgeworfen, Hunderte Millionen Dollar mit Werbeanzeigen von Online-Apotheken verdient zu haben, die gegen US-Recht verstießen, berichtete das „Wall Street Journal“ am Donnerstag unter Berufung auf informierte Personen. Google hatte die Rückstellung von 500 Millionen Dollar im Zusammenhang mit einer Untersuchung seines Werbegeschäfts durch das US-Justizministerium diese Woche im aktuellen Quartalsbericht bekanntgegeben, aber keine Details genannt.

Suchmaschinen können ernsthafte Konsequenzen drohen, wenn sie von illegalen Aktivitäten im Internet profitieren. In einem ähnlichen Fall hatten Google, Microsoft und Yahoo im Jahr 2007 Ermittlungen wegen Werbung illegaler Wett-Websites mit der Zahlung von insgesamt 31,5 Millionen Dollar beigelegt.

Im aktuellen Fall gehe es darum, dass Google in den USA Werbung von Internet-Apotheken aus Kanada zugelassen habe, obwohl US-Bürger bei ihnen keine Medikamente kaufen durften, berichtete die Zeitung.

Schwieriges Terrain
Für Google ist es jedoch nicht ganz einfach, solche Werbung zu verhindern, weil Firmen ihre Anzeigen über ein Selbstbedienungssystem platzieren können. Bereits 2003 hatte der Internet-Konzern angekündigt, keine Anzeigen von US-Unternehmen zu veröffentlichen, bei denen man verschreibungspflichtige Medikamente wie Vicodin oder Viagra ohne Rezept kaufen konnte. Im Februar 2010 sei der Internet-Konzern dazu übergegangen, nur noch Werbung von Online-Apotheken zuzulassen, die bei den zuständigen Behörden in den USA und Kanada akkreditiert seien. Und im September habe Google selbst gegen solche Firmen geklagt, die Anzeigen schalten, obwohl sie es nicht dürfen.

Als die Riesen-Rückstellung bekanntwurde, gab es zunächst Spekulationen, dass es dabei um eine Wettbewerbsverfahren gehen könnte, weil beim US-Justizministerium auch die Kartellaufsicht liegt.

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