ROM-Anbieter soll Nintendo 12-Millionen-Entschädigung zahlen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die Betreiber der ROM-Anbieter LoveRETRO und LoveROMs zahlen Nintendo eine Entschädigung in Höhe von 12 Millionen Dollar für die Verbreitung von Spielen, an denen Nintendo die Rechte hält, berichtet heise.de. Das ist das Ergebnis einer außergerichtlichen Einigung, die Nintendo und der Anbieter geschlossen haben. Nintendo hatte im Sommer Klage eingereicht. Jetzt muss der Richter der Einigung noch zustimmen, dann gilt der Streitfall als erledigt.
Die beiden Anbieter werden von einem Ehepaar betrieben, das dort den Zugang zu Spiele-ROMs ermöglicht, darunter auch Konsolenklassiker aus dem Hause Nintendo. Die ROMs ermöglichen das Spielen von Konsolengames mit Emulatoren auf Computern oder Smartphones. Nintendo wirft den Betreibern die Verletzung von Urheber- und Markenrechten sowie durch Werbeeinblendungen erzielte widerrechtliche Einkünfte vor. Die Einigung sieht neben der Strafzahlung auch ein zukünftiges Nintendo-ROM-Verbreitungsverbot für die Betreiber vor. Die Internetadressen der Verbreitungsplattformen gehen in den Besitz von Nintendo über. Beide Webseiten sind mittlerweile nicht mehr erreichbar und zeigen nur noch eine Entschuldigung an Nintendo an.
Ob die hohe Entschädigungszahlung auch tatsächlich überweisen werden muss, ist unklar. Beobachter vermuten, dass Nintendo sich inoffiziell mit weniger zufrieden geben könnte und der hohe Betrag nur als Abschreckungsmittel kommuniziert wird. Anlass für diese Spekulationen ist, dass ein Richter ohne Vergleich wahrscheinlich eine niedrigere Summe festgesetzt hätte. Durch die Vermeidung eines richterlichen Urteils entfällt auch eine gerichtliche Bewertung der grundsätzlichen Rechtslage bei ROMs.
Kommentare