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Businesssoftware

SAP dementiert Umzugspläne in die USA

Der deutsche Software-Konzern SAP hat einen Medienbericht zurückgewiesen, wonach eine Verlagerung des Unternehmenssitzes von Walldorf bei Heidelberg in die USA ansteht. Als Beleg dafür hatte die "Wirtschaftswoche" auf die geplante Umwandlung der SAP AG in eine europäische Aktiengesellschaft SE (Societé Européenne) verwiesen, die die Angst der Mitarbeiter vor einer Verlagerung schüre.

"Das ist Humbug und eine unnötige Verunsicherung", sagte ein SAP-Sprecher am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Der Standort Walldorf ist von strategische Bedeutung für SAP."

Walldorf ist SAP

In dem Bericht der "Wirtschaftswoche" sind dem Sprecher zufolge Aussagen des SAP-Mitgründers und Aufsichtsratschefs Hasso Plattner aus dem Zusammenhang gerissen worden. Die vollständigen Aussagen in dem internen Mitarbeiter-Mail lauteten: "Ist Walldorf noch die richtige Lokation für SAP? Walldorf ist SAP." Niemand wolle Walldorf an "eine andere Lokation verlegen" - dies habe Plattner in dem Mail an die Mitarbeiter geschrieben.

Die "Wirtschaftswoche" hatte einen namentlich nicht genannten SAP-Betriebsrat mit den Worten zitiert: "Ich gehe davon aus, dass innerhalb der kommenden fünf Jahre die Verlagerung des Firmensitzes in die USA stattfindet."

Von der AG zur SE

Die Umwandlung des deutschen Konzerns von einer AG in eine SE sei nur ein Zwischenschritt, um die Verlagerung des Firmensitzes in die USA vorzubereiten, hatte das Magazin einen SAP-Manager zitiert. Der Firmensprecher wies das jedoch laut dpa zurück: Die Umwandlung, der die Aktionäre nach derzeitigem Plan auf der Hauptversammlung 2014 zustimmen sollen, habe mit Überlegungen zu einer Standortverlagerung nichts zu tun. Vielmehr erlaube es die Rechtsform, die 12.000 SAP-Mitarbeiter, die in Europa außerhalb Deutschlands beschäftigt sind, besser zu repräsentieren.

Die Ankündigung, dass SAP-Co-Chef Jim Hagemann Snabe sich 2014 von der Firmenspitze zurückzieht und die Führung allein dem Amerikaner Bill McDermott übertragen werden soll, hatte für Unruhe in der deutschen SAP-Belegschaft gesorgt. SAP hatte im Frühjahr bereits die Leitung der Kommunikationsabteilung in die USA verlagert und wichtige Entwicklungsbereiche dem Technikvorstand Vishal Sikka im Silicon Valley überantwortet.

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