Umsatz

Sony rechnet mit schlechtem Weihnachtsgeschäft

Der japanische Elektronikriese Sony macht sich in diesem Jahr wenig Hoffnungen auf das traditionell eigentlich starke Weihnachtsgeschäft. „In Europa und Nordamerika insgesamt ist der Ausblick düster“, sagte Sony-Finanzchef Masaru Kato am Dienstag in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.

"Kein Grund zum Optimismus"
Der Umsatz zum Jahresende werde unter der weltweiten Zurückhaltung der krisengebeutelten Verbraucher leiden.
Zudem mache dem japanischen Exportriesen der starke Yen zu schaffen. Sony habe keine Tricks auf Lager, um die negativen Währungseffekte auszugleichen. „Wir haben keinen Grund zum Optimismus“, resümierte der Manager des einst als Aushängeschild der japanischen Technologiebranche geltenden Konzerns.

Sony, dessen Produktpalette von Fernsehern über die Spielekonsole PlayStation bis hin zu Lebensversicherungen reicht, leidet wie andere japanische Exporteure auch unter dem Höhenflug der Landeswährung. Die Stärke der heimischen Währung im Vergleich vor allem zum Euro verteuert japanische Produkte im Ausland und schmälert so den Betriebsgewinn.

Auslagerung "keine Lösung"
Eine Auslagerung der Produktion in die Euro-Zone sei aber keine Lösung, sagte Finanzvorstand Kato. Schließlich müssten auch dann aus Japan und anderen Ländern Asiens Bauteile zugeliefert werden. Sony habe bereits drei Viertel seiner Produktion ins Ausland verlagert. Eine Erhöhung dieser Quote wäre schwierig, sagte Kato.

Als der Yen am Dienstag gegenüber dem Euro nachgab, stiegen Sony-Aktien um 5,7 Prozent. Die japanische Börse wurde aber auch von Hoffnungen auf eine Lösung der Euro-Schuldenkrise angetrieben. Sony hat gerade in Europa damit zu kämpfen, dass die Kunden angesichts hoher Arbeitslosigkeit und staatlicher Sparmaßnahmen nicht mehr so tief in die Tasche greifen.

Ein Fünftel des Umsatzes aus Europa
Sony machte im vergangenen Jahr mehr als ein Fünftel seines Umsatzes in Europa. Die Aktien des Konzerns haben in Tokio seit Beginn des neuen Geschäftsjahres Anfang April mehr als 40 Prozent an Wert eingebüßt, während das Börsenbarometer Nikkei lediglich zehn Prozent nachgab.

Für das kriselnde Fernsehgeschäft hat Sony seinem Finanzvorstand zufolge derzeit keine größeren Umbaupläne. Unter dem wachsenden Konkurrenzdruck von Rivalen wie Samsung aus Südkorea hatte der Konzern Reformpläne für die Sparte in Aussicht gestellt. An den Märkten war für Anfang November bei Vorlage der Quartalszahlen mit der Ankündigung eines umfassenden Umbaus gerechnet worden. „Es tut mir leid, wenn wir den fälschlichen Eindruck erweckt haben, dass es eine große Ankündigung geben wird“, sagte Sony-Manager Kato. Analysten zeigten sich davon enttäuscht.

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