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Schallplatten

Sony setzt nach 30 Jahren wieder auf Vinyl

Der japanische Elektronik- und Unterhaltungskonzern Sony setzt nach 30 Jahren Pause wieder auf Vinyl. Wie das Unternehmen am Donnerstag in Tokio mitteilte, sollen ab kommendem März in einem Werk in Tokio erneut Schallplatten hergestellt werden. Hintergrund sei die steigende Nachfrage der Verbraucher nach Tonträgern im Retro-Stil.

Sony hatte die Schallplatten-Herstellung 1989 eingestellt, als sich die Käufer den damals neuen CD zuwandten. An deren Entwicklung war Sony selbst maßgeblich mit beteiligt gewesen. Zuvor waren die Produktionszahlen in der Vinyl-Boomzeit Mitte der Siebziger-Jahre in Japan insgesamt bei fast 200 Millionen Stück pro Jahr gelegen.

Milliardenbusiness

Inzwischen ist der CD-Absatz weltweit rückläufig, vor allem wegen der Konkurrenz durch Downloads und Streaming-Dienste. Zugleich werden Schallplatten auch von jüngeren Kunden wieder vermehrt gekauft, der weltweite Umsatz dürfte heuer die 1-Milliarde-Dollar-Grenze (880 Mio. Euro) durchbrechen. Die wenigen vorhandenen Hersteller wie das japanische Unternehmen Toyokasei haben derzeit Schwierigkeiten, die Nachfrage zu befriedigen.

Ein Problem für Sony ist allerdings das während der langen Unterbrechung verloren gegangene Know-how. Ein Unternehmenssprecher sagte, es sollten nun auch ältere Fachkräfte wieder angesprochen werden, die noch wissen, wie man Schallplatten herstellt. Welche Musikstücke dann konkret auf Vinyl gepresst werden, ist nach Unternehmensangaben noch offen. Erwartet wird aber ein Mix aus älteren und aktuellen Titeln.

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