3D-Betondrucker der Firma Incremental 3D GmbH
3D-Betondrucker der Firma Incremental 3D GmbH
© Incremental 3D GmbH

Fachkongress Industrie 4.0

Standards für 3D-Betondruck gesucht

Beton ist das meist eingesetzte Baumaterial. Ein paar Gründe dafür: Beton ist billig, verfügbar, frei formbar und homogen. Mit Beton 3D drucken ist mittlerweile keine Utopie mehr. An der Universität Innsbruck ist in Kooperation mit dem Baustofferhersteller Baumit ein Verfahren erforscht und entwickelt worden, mit dem das möglich wird und im Hochbau verwendet werden kann.

"Der Trick ist es, den Beton rasch ansteifen zu lassen und den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, an dem der Beschleuniger dazukommt, damit die Konsistenz des Betons gleich nach Austritt aus der Düse zäh genug wird, um wiederum neue zentimeterdicke Schichten ohne Verschalung tragen zu können", erzählt Georg Grasser von der incremental3d GmbH, einem Spin-Off der Uni Innsbruck.

Forschung seit 2015

Das Spin-Off wurde gegründet, um die Entwicklung weiter voranzutreiben und auf wirtschaftlicher Ebene die neue Technologie auf den Markt zu bringen. Fest steht, dass das Zusammenspiel von Material, patentierter Roboter-Druckdrüse und Software bereits funktioniert und im Hochbau eingesetzt werden kann. Seit 2015 wird bereits an der Universität Innsbruck an diesem Verfahren geforscht. Mittlerweile beschäftigt dieses Projekt auch bei Kooperationspartnern mehr als zehn Personen.

Doch für einen flächendeckenden Einsatz fehlen derzeit noch anwendbare Baustandards, um die Qualität des Schichtverbunds überprüfen zu können. Der Beton muss gleich, nachdem er aus der Düse des Roboters austritt, eine hohe Festigkeit erreichen. Die Schichten müssen sich gut verbinden. Doch wer definiert die Spezifikationen, anhand derer man den im 3D-Druck verbauten Beton als sicher, dicht oder gar wärmedämmend qualifizieren kann? Dazu braucht es rasch ein standardisiertes Prüfverfahren, damit der 3D-Druck auch für die Bauindustrie zur Standardlösung werden kann.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Damit könnte man geringe Stückzahlen an Bauteilen zu niedrigeren Kosten als jetzt produzieren wie z.B. Wand- oder Fassadenelemente speziell für ein Objekt. Damit könnte der „Wunschtraum vieler Architekten“ in Erfüllung gehen.

Fachkongress

Am 2. Fachkongress Industrie 4.0 – Future Standards Now! am 14. März 2018 von Austrian Standards in der Heinestraße 38 soll über die Standards beraten werden, die gebraucht werden, um den internationalen Einsatz dieser heimischen Innovation zu beschleunigen.

Tickets können auf der Website von Austrian Standards erworben werden – aktuell mit Frühbucherbonus. Wer gemeinsam mit Teamkollegen teilnehmen möchte, erhält zusätzlich Rabatt. Im März 2017 hat bereits der erste Industrie 4.0-Fachkongress stattfunden.

Disclaimer: Die futurezone ist Medienpartner.

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