Östereich

T-Mobile und Orange bestätigen Netz-Kooperation

Wie die futurezone bereits am 15. April berichtet hat, werden T-Mobile und Orange künftig kooperieren. Beim UMTS-Netzausbau am Land wollen sich die zwei Konkurrenten künftig Antennen und Kosten teilen. Dabei gehe es um einige hundert neue Standorte in bisher schlecht erschlossenen Gebieten und eine Ersparnis von rund 30 Mio. Euro für jeden der Partner, kündigten T-Mobile-Chef Robert Chvatal und Orange-CEO Michael Krammer an.

„Bestehende Netze werden nicht geteilt“, betonte Chvatal, „da bleibt alles wie es ist“. An neuen Standorten zur Verbesserung der Flächenabdeckung am Land werde man sich Antennen und Radio-Controller teilen (Active RAN-Sharing), „alles Andere - Definition der Sprachqualität, Vermarktung der Produkte, Bandbreite von Datendiensten - das alles bleibt getrennt“. Die Netzabdeckung soll sich dadurch um rund 10 Prozent erhöhen. Die Abdeckung werde damit für beide besser, aber nicht gleich, denn es geht nur um ein paar hundert neue Standorte am Land. Krammer: „In Wien, Linz, Innsbruck, Graz wird sich nichts ändern.“

Keine Preisänderungen
Auch für die Kunden soll sich außer einer besseren Flächenabdeckung nichts verändern: „Eine Antenne sendet beide Frequenzen aus, der Orange-Kunde sieht `Orange A` am Display, der T-Mobile-Kunde sieht `T-Mobile A`“, betonte Krammer. An der Eigenständigkeit der beiden Unternehmen ändere sich ebenfalls nichts, es gebe keinerlei gesellschaftsrechtliche Verschränkung und es fließe auch kein Geld.

Den Segen von oben - den beiden Muttergesellschaften - habe man schon, sagte Chvatal, und auch die Behörden dürften der Kooperation wohl keine Steine in den Weg legen. „Wir haben sowohl die RTR als auch die Bundeswettbewerbsbehörde bereits über unseren Schritt informiert.“ Damit bewege man sich im regulatorischen Rahmen, eine Genehmigung des Schrittes sei eigentlich nicht notwendig.

LTE-Kooperation kein Thema
Eine Kooperation beim Aufbau des neuen LTE-Netzes ist vorerst kein Thema. „Es gibt kein einziges Endgerät, kein einziges Smartphone mit LTE“, so Krammer. Eine einzige Frequenz in Österreich sei für die neue Sendetechnik gewidmet, „das ist die 2,6-GHz-Frequenz, wo es gerade die Versteigerung gegeben hat“. Bevor man über eine Kooperation bei der schnelleren Mobilfunk-Generation LTE (Long Term Evolution) zu reden beginne, müssten auch die regulatorischen Rahmenbedingungen über die Nutzung der bestehenden Frequenzen 900 und 1800 auch für LTE klar sein. Auch ein gemeinsames Auftreten bei der Versteigerung der „Digitalen Dividende“ (der durch die TV-Digitalisierung freigewordenen Frequenzen), „überlegen wir nicht“, sagte Krammer.

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