Telefonica kommt EU-Kartellbehörden entgegen
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Telefonica Deutschland will Bedenken der EU-Kommission im Hinblick auf den Kauf von E-Plus ausräumen und macht Zugeständnisse. Der Mobilfunkanbieter Drillisch habe sich dazu verpflichtet, zusätzlich zu dem Bedarf für seine bestehenden Kunden, 20 Prozent der Kapazität der Mobilfunknetze abzunehmen, die nach dem Erwerb von E-Plus zu Telefonica gehörten, teilte Telefonica Deutschland am Mittwoch mit.
Die Firma, die kein eigenes Netz betreibt, habe zudem das Recht, bis zu weitere zehn Prozent Netz-Kapazität zu erwerben. „Der Abschluss der Vereinbarung erfolgte im Hinblick auf die in Kürze anstehende Entscheidung der Europäischen Kommission in dem Fusionskontrollverfahren zum Erwerb von E-Plus durch Telefonica Deutschland“, hieß es in der Mitteilung des Konzerns, der unter der Marke o2 bekannt ist.
„Durch die Vereinbarung sollen einzelne Zusagen umgesetzt werden, die Telefonica Deutschland im Rahmen des Fusionskontrollverfahrens angeboten hat, um wettbewerbsrechtliche Bedenken der Europäischen Kommission auszuräumen.“
Neuer Marktführer in Deutschland
Telefonica Deutschland will E-Plus kaufen und würde damit in Deutschland zum neuen Marktführer vor Deutscher Telekom und Vodafone aufsteigen. In der vergangenen Woche hatte die Nachrichtenagentur Reuters von mit der Sache vertrauten Personen erfahren, dass die EU-Kommission davor stehe, den Kauf mit Auflagen zu erlauben.
Das neue Unternehmen müsste aber mindestens ein Fünftel seiner Kapazitäten an Rivalen ohne eigenes Mobilfunknetz abgeben, hatten die Personen gesagt. Das sei eine der Bedingungen. Offiziell hat sich die Brüsseler Behörde bis zum 10. Juli Zeit gegeben, um das Vorhaben zu prüfen.
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