Bilanz

Telekom Austria drehte ins Plus - CEE belastet

Die teilstaatliche Telekom Austria hat in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres das Ruder herumgerissen. War die Bilanz für das Jahr 2014 noch tiefrot ist sie nun satt schwarz. Jubelchöre sind trotzdem nicht angebracht, nach wie vor belasten die Telekom deren Niederlassungen in Südosteuropa. "In der CEE-Region blieben die makroökonomischen Gegenwinde noch stärker als erwartet spürbar", teilte die Telekom am Donnerstagabend ad hoc mit. Trotz der Probleme in Südosteuropa konnte die Telekom im zweiten Quartal 2015 aber deutlich zulegen. Der Umsatz ging zwar "nur" um 2,1 Prozent auf 982,8 Mio. Euro nach oben, das Betriebsergebnis drehte allerdings von minus 260,6 auf plus 121 Mio. Euro.

Umsatzplus in Österreich

Den größten Umsatzzuwachs verzeichnete der Konzern am Heimatmarkt, hier gab es ein Plus von 6 Prozent auf 618,5 Mio. Euro. In Bulgarien musste dafür ein Minus von 5,9 Prozent verdaut werden, in Slowenien gar von 12,1 Prozent. In Österreich sank die Zahl der Mobilfunkkunden im zweiten Quartal um 2,5 Prozent auf 5,37 Millionen. Der Durchschnittsumsatz pro Kunden blieb mit 16 Euro pro Monat stabil. Auffallend ist der starke Rückgang bei den Nutzern von mobilem Breitband, hier gab es ein Minus von 8,3 Prozent. In ihrem Ausblick für das Gesamtjahr geht die Telekom auch auf die Konkurrenz durch virtuelle Mobilfunkbetreiber ein, wie etwa das Hofer-Angebot "H.o.T". Deren Markteintritt hat den Wettbewerb verschärft.

Damit muss sich Telekom-Chef Hannes Ametsreiter aber ohnehin in zwei Wochen nicht mehr herumschlagen. Er verlässt das Unternehmen mit Ende Juli und wird mit 1. Oktober Chef bei Vodafone Deutschland. Der ehemalige Monopolist Telekom gehört mittlerweile zu 59,7 Prozent der mexikanischen America Movil des Milliardärs Carlos Slim, Österreich hält 28,4 Prozent.

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