Offiziell

Telekom-Austria-Einstieg in Serbien geplatzt

Die börsenotierte Telekom Austria ist nach wochenlangem Tauziehen um die Übernahme der Telekom Srbija endgültig gescheitert. Die serbische Regierung hat am Donnerstag das nachgebesserte Angebot der TA für 51 Prozent am mehrheitlich staatlichen Unternehmen wie von der Privatisierungskommission vorgeschlagen abgelehnt. Die Regierung habe das Finanzministerium angewiesen, den österreichischen Telekomkonzern über diesen Schritt zu informieren und den Verkaufsprozess zu beenden, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag. Die Regierung folgte damit einer Empfehlung der serbischen Privatisierungskommission.

Die Telekom Austria hatte bis zu 1,1 Milliarden Euro für die 51 Prozent an der Telekom Srbija geboten. 31 Prozent hätten aus dem serbischen Staatsbesitz stammen sollen, die restlichen 20 Prozent vom griechischen Telefonkonzern OTE.

Eine von den Serben eingesetzte Arbeitsgruppe hatte das Angebot bereits am Mittwoch zurückgewiesen. Das Balkanland will die Mehrheit an dem Staatskonzern nicht für weniger als 1,4 Milliarden Euro verkaufen.

Neue Pläne
Nun wurden bereits neue Pläne für die Telekom Srbija ins Spiel gebracht. Serbiens Wirtschaftsminister Nebojsa Ciric kann sich vorstellen, Telekom-Aktien gratis unters Volk zu bringen. Er schlägt vor, 15 Prozent der Telekom-Aktien an die serbischen Bürger zu verteilen. Weitere sechs bis sieben Prozent sollten an derzeitige und ehemalige Mitarbeiter gehen. Der Aktienhandel an der Börse könnte bereits Ende Sommer starten, meinte der Minister bereits vor dem offiziellen Scheitern des Deals.

Die Telekom Srbija erzielte im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 1,14 Mrd. Euro einen operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDTA) von 483 Mio. Euro. Sie ist neben Serbien auch in Montenegro und Bosnien-Herzegowina aktiv und hat insgesamt 3,4 Millionen Festnetz- und 7,3 Millionen Mobilfunkkunden.

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