Telekom-Chef will 90 Prozent LTE-Abdeckung bis Ende 2016
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Telekom-Austria-Chef Alejandro Plater will das Unternehmen vor allem durch Zukäufe zu einem "relevanten Player in Europa" machen. Das sei eine der wichtigsten Säulen seiner Strategie, sagte Plater am Mittwoch in Wien bei der Präsentation der Ergebniszahlen für 2015. Ins Kerngeschäft Festnetz, Mobilfunk und Fernsehen werde man weiterhin massiv investieren, kündigte der TA-Chef an.
Schnelleres Festnetz
Wie schon im vergangenen Jahr werde die Telekom auch heuer eine halbe Milliarde Euro in Österreich investieren, kündigte Plater an. Dabei soll vor allem die Geschwindigkeit des Festnetz-Internets für die Kunden erhöht werden, der Bedarf danach sei eindeutig gegeben. Gleichzeitig soll auch das LTE-Mobilfunknetz ausgebaut werden. "In Österreich wollen wir heuer mehr als 90 Prozent der Bevölkerung mit LTE versorgen können, das ist im europäischen Vergleich wirklich gut."
Der Schwerpunkt der Investitionen soll laut Finanzvorstand Siegfried Mayrhofer auch in den nächsten Jahren in Österreich liegen. "Hier geben wir zwei Drittel des Geldes für Investitionen aus." Die für 2016 geplanten Investitionen könne man aus dem eigenen Budget und dem Cashflow finanzieren. "Wir planen keine Kapitalerhöhung", betonte Plater.
Zufriedenheit mit allen Parametern
2015 war für die Telekom das erste Jahr seit vielen, in dem "alle Konzernparameter in die richtige Richtung weisen", wie Mayrhofer erklärte. Und tatsächlich gibt es an den Ergebniszahlen wenig zu kritisieren: Der Jahresüberschuss von knapp 393 Mio. Euro war "mehr als die letzten fünf Jahre zusammengenommen", freute sich Plater. Im Jahr davor hatte man unterm Strich noch einen Verlust von 185,4 Mio. Euro verbuchen müssen.
Erstmals seit fünf Jahren gab es 2015 auch einen steigenden Umsatz - auch wenn der Zuwachs mit einem Plus von 1,3 Prozent auf 4,046 Mrd. Euro noch dünn ausfiel. Berücksichtigt man auch Einmal- und Währungseffekte, dann war der Umsatzzuwachs mit 0,2 Prozent kaum wahrnehmbar. Plater freut sich dennoch: "Für mich persönlich ist es sehr, sehr wichtig, dass das Unternehmen wieder wächst."
Keine Restrukturierung
Das Betriebsergebnis (EBIT) drehte von minus 3 Mio. auf plus 574 Mio. Euro. Auch beim Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit gab es einen Zuwachs: Er erhöhte sich um 19 Prozent auf 1,07 Mrd. Euro. Die Nettoverschuldung blieb mit 2,68 Mrd. Euro auf dem Vorjahresniveau.
Gröbere Kurskorrekturen seien von ihm nicht zu erwarten, sagte Plater. "Ich glaube nicht an große Restrukturierungspläne." Vielmehr müsse man jeden Tag besser und effizienter werden, "nicht als Programm, sondern als Unternehmenskultur".
24 Millionen Kunden
Auch ihre Kundenzahl hat die Telekom im vergangenen Jahr um eine Million gesteigert und damit erstmals die Marke von 24 Millionen überschritten. Die Festnetzanschlüsse stiegen um 23,7 Prozent auf 3.368.300 und die Kundenanzahl im Mobilfunk um 3,5 Prozent auf 20.710.800.
Der Ausblick für das heurige Jahr ist stabil, die Dividende soll wieder bei 5 Cent je Aktie liegen und der Umsatz um rund ein Prozent zulegen, "trotz Gegenwind durch die neuen Roaming-Regulierung", so Plater.
Weniger Mitarbeiter in Österreich
Die Anzahl der Mitarbeiter im Gesamtkonzern hat sich im vergangenen Jahr um 8,8 Prozent auf 17.673 Beschäftigte erhöht. In Österreich gab es hingegen einen Rückgang von 1,4 Prozent auf 8.512 Personen. "Dafür hat es Sozialpläne gegeben, die zur Gänze von uns als Unternehmen bezahlt werden, es gibt keinerlei Zuwendungen der öffentlichen Hand", betonte Mayrhofer. Auch heuer wolle man effizienter werden, "es ist aber keine größere Restrukturierung geplant, die über das Tagesgeschäft hinausgeht".
Plater hielt sich bei der Präsentation der Ergebniszahlen strikt an seine Rolle als Vorstandschef. Einen Auftrag an das Management, einen Rückzug von der Börse vorzubereiten, gebe es nicht, so der CEO, "denn solche Aktivitäten werden nicht vom Management durchgeführt. Wir können solche Fragen nicht kommentieren, denn das gehört nicht zu unserem Aufgabenbereich."
Die Telekom-Aktie hat am Mittwoch bis 12.45 Uhr um 4,95 Prozent auf 4,985 Euro zugelegt - allerdings in einem allgemein freundlichen Umfeld, denn auch der ATX stieg um 2,7 Prozent.
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