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Preisabsprachen

Tim Cook muss in E-Book-Verfahren aussagen

Apple-Chef Tim Cook wird im US-Verfahren um eine Preisbindung bei E-Books zum iPad-Start 2010 aussagen müssen. Das amerikanische Justizministerium wirft Apple vor, die digitalen Bücher durch Absprachen mit Verlagen - ähnlich wie bei der deutschen Buchpreisbindung - teurer gemacht zu haben. Die ebenfalls verklagten Verlagshäuser gingen bereits Deals mit den Wettbewerbshütern ein, nur Apple kämpft noch gegen die Anschuldigungen an.

Die zuständige New Yorker Richterin Denise Cote bewilligte am Mittwoch den Antrag des Justizministeriums, Cook zu befragen. Er war zu der Zeit für das operative Geschäft zuständig und vertrat immer wieder Gründer und Konzernchef Steve Jobs, der gegen eine Krebserkrankung kämpfte. Jobs starb im Oktober 2011. Die Kartellwächter gründen ihre Vorwürfe auch auf seine Äußerungen.

Agentur-Modell
Als Apple den Start des iPad plante, war die Buchbranche schwer unzufrieden mit der Preispolitik des damals dominierenden E-Books-Verkäufers Amazon, der hohe Rabatte auf digitale Bücher bot. Da kam neue Konkurrenz durch Apple gerade recht. Unter Jobs` Regie einigte sich der Konzerne mit den US-Verlagen auf ein sogenanntes „Agentur-Modell". Dabei bestimmen die Verlage den Preis. Apple sicherte sich die übliche Kommission von 30 Prozent. Zugleich gab es eine Klausel, dass kein anderer Händler die Bücher günstiger bekommen konnte. Damit musste auch Amazon schnell auf das neue Modell wechseln.

Das Justizministerium klagte im vergangenen Jahr deswegen gegen Apple sowie die Verlage Simon & Schuster, Hachette, Penguin, HarperCollins und das zum deutschen Holtzbrinck-Konzern gehörende Haus Macmillan. Die Verlage gaben das „Agentur-Modell" im Zuge der Einigung mit den Wettbewerbshütern wieder auf.

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