Trumps Strafzölle verteuern iPhones - Auch General Motors in Panik
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Der von US-Präsident Donald Trump angezettelte Handelskrieg gegen China droht zum Bumerang für die eigene Wirtschaft zu werden. Immer mehr US-Unternehmen warnen vor Schäden, die bereits durch Strafzölle entstanden sind oder durch deren angedrohte Ausweitung drohen. Die prominentesten Opfer dieser Politik sind Apple und General Motors. Apple-Geräte, die in China produziert werden, waren bisher von Sonderabgaben ausgenommen.
Trump stellt neue Strafzölle in Aussicht
Wenige Tage vor seinem Treffen mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping, ließ Trump durchblicken, dass es keine Ausnahmen mehr geben soll und bestehende Strafzölle noch erhöht werden sollen. An der Börse setzte es prompt ein Minus für Apple. Denn wenn Produkte wie das iPhone mit einem im Raum stehenden Zuschlag von zehn Prozent belastet werden, verteuert das naturgemäß auch das Produkt selber. Ob Apple die Preise an Kunden weitergeben würde oder einfach viel weniger verdienen würde, müsste der Konzern wohl erst für sich klären.
Den Druck zu spüren bekommt auch der ohnehin angeschlagene Autokonzern General Motors. steht vor dem größten Umbau seit der Pleite in der Finanzkrise vor zehn Jahren. GM hat angekündigt, fünf Montagewerke zu schließen. Auch zwei Fabriken für Verbrennungstechnik stehen auf der Kippe. Insgesamt 8.000 Beschäftigte oder 15 Prozent der Belegschaft sollen das Unternehmen verlassen, jede vierte Managerstelle fällt weg.
„Wir passen die Kapazität der Realität am Markt an“, erklärte GM-Chefin Mary Barra, die künftig elektrifizierten und selbst fahrenden Autos den Vorrang geben will. Zugleich sorgt der Handelskonflikt für Kostendruck: Höhere US-Zölle auf Stahlimporte haben bereits zu einer Milliarde Zusatzkosten für das Unternehmen geführt. Barra sprach in diesem Zusammenhang von „Gegenwind“.
Auch Intel und Whirlpool gegen Trump
Der Chiphersteller Intel wiederum warnt, dass sowohl kleine als auch große Unternehmen unter Strafzöllen leiden würden. Die Kosten für in den USA hergestellte Technologieprodukte könnten dadurch steigen, etwa für Server und Laptops. Auch befürchtet der Konzern, dass die Fortschritte in der Telekom-Infrastruktur - darunter auch der neue Mobilfunkstandard 5G - behindert werden könnten.
Auch der Haushaltsgeräte-Hersteller Whirlpool rechnet damit, dass die angedrohten Zölle gegen China die Kosten in die Höhe treiben, die Lieferkette beschädigen und zu einem Wettbewerbsnachteil führen. Whirlpool fordert, dass „kritische Komponenten“ - etwa Teile für Kühlschränke und Mixer - von der Produktliste für mögliche neue Zölle gestrichen werden. Weitere Kritiker, die einen Nachteil für US-Konsumenten befürchten sind der Barbie-Hersteller Mattel und der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart.
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