Vernetzung: Oettinger macht Druck bei Autoherstellern
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„Wir brauchen eine digitale Aufholjagd - und damit brauchen wir Sie“, sagte der CDU-Politiker und EU-Digitalkommissar Günther Oettinger am Mittwochabend beim Neujahrsempfang des Verbands der Automobilindustrie (VDA) in Berlin.
Im klassischen IT-Sektor hätten die deutsche und europäische Wirtschaft vor allem gegenüber den USA und Südkorea stark an Boden verloren. „Jetzt geht es um die Wirtschaft insgesamt, um Industrie 4.0, Handwerk 4.0, Bankenwelt 4.0, Versicherungen 4.0. (...) Jetzt können wir alles gewinnen - und noch mehr verlieren.“
Oettinger betonte, dass die heimischen Hersteller die Herausforderung gegenüber den IT-Konzernen aber annähmen. Er sehe „mit Freude“, wie die Autobauer das Thema im Prinzip schon erkannt hätten. „Ein junger Mensch steigt in ein Auto nicht mehr ein, weil es tiefer gelegt ist, weil es chromlackiert ist, weil es viel PS hat, weil es mehr Sitze hat, als es eigentlich braucht. Digitale Kommunikation in Perfektion und die digitale Revolution werden Ihren Sektor elementar verändern“, sagte Oettinger vor den Vertretern der deutschen Autobranche.
Dabei komme es für die Unternehmen immer mehr darauf an, Angebote der IT-Wirtschaft aufzugreifen - wobei Politik und Regulierungsbehörden nicht nachstehen dürften. „Wer die Daten hat, hat die Macht. Und Autos und Autofahrer liefern besonders attraktive, wertvolle Daten“, erklärte Oettinger. „Aus Daten Dienstleistungen zu machen, Daten europäisch zu verwerten - das muss nicht nur in Kalifornien gehen, sondern Kern einer digitalen europäischen Strategie sein.“
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