Yahoo-CEO Mayer kündigte mit der Bekanntgabe der Quartalszahlen den Deal an, von dem vor allen Aktionäre profitieren werden
Yahoo-CEO Mayer kündigte mit der Bekanntgabe der Quartalszahlen den Deal an, von dem vor allen Aktionäre profitieren werden
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Quartalszahlen

Yahoo kündigt 1700 Mitarbeiter und stellt sich zum Verkauf

Mit einem bescheidenen Umsatzwachstum von gerade einmal 1,6 Prozent auf gut 1,27 Milliarden Dollar im Weihnachtsquartal steht Yahoo-CEO Marissa Mayer einmal mehr mit dem Rücken zur Wand. Die Krise wird durch Abschreibungen von 4,46 Milliarden Dollar verschärft, unter anderem auf das Geschäft in Nord- und Lateinamerika, Europa und bei der Blogplattform Tumblr. Nun müssen 1700 Mitarbeiter gehen, das sind 15 Prozent aller Arbeitsplätze. Yahoo-Büros in Madrid, Mailand, Dubai, Buenos Aires und Mexiko-Stadt werden geschlossen.

Großer Stellenabbau

Zum Ende dieses Jahres will der Konzern nur noch 9000 Mitarbeiter und 1000 externe Angestellte haben. Damit wäre die Belegschaft 42 Prozent kleiner als noch im Jahr 2012, betonte Yahoo. Der Abbau solle 400 Millionen Dollar pro Jahr sparen. Doch damit nicht genug. Es sollen "strategische Alternativen" geprüft werden, wie Yahoo bei der Verlautbarung der Quartalszahlen mitteilte. Zur Diskussion steht der Verkauf von Unternehmensbereichen für bis zu drei Milliarden Euro, die nicht zum Kerngeschäft zählen.

Aber auch der Verkauf des gesamten Konzerns steht mit der Formulierung offen zur Diskussion. Beim Verkauf von Firmenteilen wolle Yahoo Bereiche loswerden, die nicht zum Kerngeschäft gehörten, hieß es. Das könnten etwa einige Patente und Immobilien sein. Dies solle bis Jahresende eine bis drei Milliarden Dollar einbringen. Der Yahoo-Verwaltungsrat werde „strategische Vorschläge“ prüfen, hieß es weiter. Schon seit einigen Monaten wurde über einen möglichen Verkauf spekuliert. Die Aktie gab nachbörslich um mehr als zwei Prozent nach, nachdem die Prognose für das laufende Quartal niedriger als erwartet ausgefallen war.

Viele User, wenig Umsatz

Yahoo tut sich im Gegensatz zu Google und Facebook, die zuletzt mit glänzenden Umsatzzahlen durch mobile Werbung punkten konnten, schwer, die Reichweite von mehreren Hundert Millionen User zu monetisieren. Die ehemalige Google-Managerin präsentierte Quartal für Quartal neue Vorschläge und Ideen, das Ruder herumreißen konnte sie bisher allerdings nicht. Auch Experimente, wie die im TV abgesetzte Serie "Community" über Yahoo wieder aufleben zu lassen, brachten 40 Millionen Dollar Verlust ein.

Nach dem neuerlichen Umbau soll es bei Yahoo drei Plattformen geben: Suche, Mail und Tumblr. Bei den Medienangeboten setzt der Konzern auf vier Themen: Nachrichten, Sport, Finanzen und Lifestyle. Deutschland wurde neben USA, Kanada, Großbritannien, Hongkong und Taiwan zu den „Wachstumsmärkten“ für Yahoo gezählt. Die Yahoo-Aktie verlor nachbörslich um mehr als zwei Prozent, nachdem die Prognose für das laufende Quartal ebenfalls schwächer als erwartet ausfiel.

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