Für seine größeren Konsolen verwendet Nintendo seit Jahren optische Medien als Datenträger
Für seine größeren Konsolen verwendet Nintendo seit Jahren optische Medien als Datenträger
© APA/EPA/CHRISTOPHER JUE

Minus

Yen-Anstieg nach Brexit belastet Nintendo und Canon

Der Anstieg des Yen nach dem Brexit-Votum schlägt auf japanische Traditionskonzerne durch. Canon kostete die Entwicklung im abgelaufenen Quartal fast die Hälfte des operativen Gewinns, weshalb der Kamera- und Druckerhersteller seine Prognose fürs Gesamtjahr herunterschraubte. Nintendo rutschte sogar in die roten Zahlen. Einnahmen aus dem beliebten Smartphone-Spiel Pokemon Go konnten die Währungseffekte nicht wettmachen. Nintendo zeigte sich deshalb für den Rest des Jahres ebenfalls pessimistischer als noch im Sommer.

Dämpfer nach Brexit

Nach dem Anti-EU-Referendum der Briten im Juni gewann der Yen an Stärke, was die Produkte japanischer Hersteller im Ausland verteuert. Canon macht vier Fünftel seines Umsatzes im Ausland, den größten Teil davon in Europa. Für das laufende Geschäftsjahr, das im Dezember endet, rechnet der Konzern nur noch mit einem operativen Jahresgewinn von 235 Milliarden Yen (umgerechnet rund zwei Milliarden Euro).

Bereits im Juli hatte Canon die Erwartungen auf 265 Milliarden Yen heruntergeschraubt. Dem Konzern macht auch die sinkende Nachfrage nach seinen Kameras und Druckern zu schaffen. Dagegen zog der Verkauf von Bauteilen für Flachbildschirme an. Von Juli bis September fiel der operative Gewinn um 48 Prozent auf umgerechnet 352 Millionen Euro. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet.

Schlechter als im Vorjahr

Bei Nintendo waren die Auswirkungen des Brexit-Votums noch stärker. Der Erfinder von Super Mario und Pokemon Go machte im zweiten Vierteljahr seines Geschäftsjahres einen Verlust von rund sieben Millionen Euro. Ein Jahr zuvor war es noch ein Gewinn von 69 Millionen Euro gewesen. Die Prognose für das Geschäftsjahr, das bei Nintendo wie in Japan üblich Ende März aufhört, senkte der Konzern auf 30 Milliarden Yen (rund 265 Millionen Euro) von zuvor 45 Milliarden Yen.

Zwischen Juli und September konnten lediglich 530.000 Stück der Spielkonsole Wii U verkauft werden, knapp 53 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Produktion soll allerdings ohnedies zurückgeschraubt werden, für das laufende Jahr will man lediglich rund 800.000 Stück der Wii U verkaufen. Das ist wohl darauf zurückzuführen, dass Nintendo im kommenden März mit der Switch eine neue Spielkonsole auf den Markt bringen will. Diese soll auf ein neuartiges Konzept setzen: Die Spielkonsole kann aus einem Dock entnommen und mit Controllern an der Seite versehen werden, sodass man auch unterwegs spielen kann. Ein Preis wurde bislang noch nicht bekannt gegeben. Den Verkaufszahlen für die den Gaming-Handheld 3DS scheint die Switch jedoch nicht geschadet zu haben. Die Verkaufszahlen legten um 19 Prozent zu, zudem beflügelte Pokémon Go offenbar die Nachfrage bei 3DS-Spielen, allen voran Pokémon.

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