Zumtobel will das Google der Leuchtindustrie werden.
Zumtobel will das Google der Leuchtindustrie werden.
© APA/BARBARA GINDL

Stellenabbau

Zumtobel baut 600 Jobs ab, Österreich “kaum betroffen”

Der Vorarlberger Leuchtenhersteller Zumtobel hat Mittwochfrüh überraschend einen größeren Mitarbeiterabbau angekündigt. Im Vertrieb werde der Personalstand um rund 150 Personen verringert, in den Werken um bis zu 450. Im Geschäftsjahr 2014/15 sollen die bisherigen Zumtobel- und Thorn-Werke in nur noch einem Fertigungsverbund zusammengeführt werden, heißt es.

Der Vorarlberger Leuchtenkonzern will jedenfalls Teile seiner Produktion von Europa in die drei chinesischen Werke Tianjin, Guangzhou und Shenzhen verlagern. Auch soll Arbeit an asiatische Zulieferer ausgelagert werden, heißt es in einer Zumtobel-Präsentation, die der neue Konzernchef Ulrich Schumacher heute Vormittag auf der „Light+Building“-Messe in Frankfurt präsentieren wird.

Durch die Zusammenlegung von Verwaltungsfunktionen, eine Konsolidierung der Infrastruktur wie beispielsweise Schauräume und Büros sowie schlankere Managementstrukturen sollen „signifikante Kosteneinsparungen“ erreicht werden. Bis zum Jahr 2016/17 will das Unternehmen die Vertriebs- und Verwaltungskosten im Konzern von derzeit ca. 29 Prozent vom Umsatz um zwei bis drei Prozentpunkte verringern. Die Herstellungskosten sollen von derzeit 61,5 Prozent vom Umsatz um drei bis vier Prozentpunkte gesenkt werden.

Österreich “kaum betroffen”

Das Zumtobel-Heimatland Österreich soll vom heute, Mittwoch, angekündigten Stellenbau „kaum betroffen“ sein. „Wir reden hier von einigen wenigen Anpassungen in der Zentrale in Dornbirn“, erklärte Pressesprecherin Astrid Kühn-Ulrich der APA. Zumtobel hat hierzulande 2.411 Mitarbeiter (inkl. Lehrlinge und Leiharbeiter). Weltweit sollen von 7.194 Mitarbeitern bis zu 600 abgebaut werden.

Die vier verbleibenden Werke in Österreich - je ein Leuchten- und Komponentenwerk in Dornbirn mit gemeinsam 1.900 Mitarbeitern, sowie die LED-Produktion im burgenländischen Jennersdorf mit 130 Mitarbeitern und der Innsbrucker Produktionsstandort mit 100 Beschäftigten - seien gut ausgelastet, betonte Kühn-Ulrich. Die Entscheidung, das Zumtobel-Werk in Fürstenfeld mit 101 Mitarbeitern zu schließen, war bereits vergangenen Juli gefallen. Vom Jobabbau im Vertrieb, wo weltweit 150 Stellen wegfallen sollen, ist auch Österreich betroffen. In Wien und den Bundesländern werde es Zusammenlegungen geben. Generell will Zumtobel die Vertriebsstruktur verschlanken.

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