114 Roboterhunde erhalten Begräbnis in Japan
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Sonys Aibo mag auf dem Papier nur ein Spielzeug gewesen sein, doch der Roboterhund hatte für einige Nutzer in Japan mehr Bedeutung. Das zeigte sich am 26. April in der Präfektur Chiba. 114 Sony Aibo wurden im Zuge einer traditionellen buddhistischen Begräbnis-Zeremonie im Tempel verabschiedet. Sony hat die Produktion seines Roboterhundes 2006 eingestellt, seit 2014 leistet der Konzern auch keinen Support mehr. Insgesamt wurden 150.000 Stück der alten Aibo-Generation verkauft, die sich vor allem in Japan sowie bei Roboter-Fußball-Turnieren großer Beliebtheit erfreuten.
Das Begräbnis wurde vom Unternehmen A-Fun durchgeführt, das sich auf die Reparatur alter Elektrogeräte spezialisiert hat. Sony verweist mittlerweile selbst Kunden, deren Aibo technische Probleme hat, an A-Fun. Das Unternehmen übernimmt auch die Entsorgung, falls ein Aibo nicht mehr repariert werden kann. Aus diesem Grund veranstaltete man in den vergangenen Jahren traditionelle buddhistische Begräbnisse für mehr als 800 Roboterhunde.
Die defekten Aibos dienen oftmals als „Organspender“ für andere Roboterhunde. Die defekten Geräte werden oftmals mit Abschiedsbriefen geliefert, schreibt die Japan Times. „Ich bin erleichtert, dass es ein Gebet für meinen Aibo geben wird“, schrieb ein früherer Aibo-Besitzer. „Bitte helft anderen Aibos. Ich hatte Tränen in den Augen, als ich entschieden habe, ihn aufzugeben“, stand in einem anderen Brief. Auch der buddhistische Priester Bungen Oi, der die Zeremonie für die Roboterhunde durchführte, verteidigt sein Vorgehen. „Alle Dinge haben ein bisschen etwas von einer Seele.“
Sonys Aibo feierte vergangenes Jahr seine Rückkehr. Die neue Generation soll mit stets aktiver Internetverbindung, hochauflösenden Sensoren und KI-Technologie punkten und ist ähnlich kostspielig wie sein Vorgänger.
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