© David Bohmann, PID

Elektromobilität

250 E-Taxis für Wien

Das neue Projekt der Wiener Stadtwerke, welches bereits im Mai angekündigt wurde, nimmt Hand und Fuß an. In den nächsten drei Jahren sollen bis zu 250 E-Taxis für umweltfreundlicheres Taxifahren in der Bundeshauptstadt sorgen.

Insgesamt bis zu 250 E-Taxis sollen die bestehende Flotte von rund 4.800 Wiener Taxis (davon sind 50 Hybrid-Taxis) unterstützen und im besten Fall in naher Zukunft ablösen. Der Anteil der E-Taxis von zu Beginn fünf Prozent soll jedoch längerfristig erhöht werden, so der Bundesminister für Verkehr, Alois Stöger.

Wien 2.0

Aktuell sind in Wien rund 500 Elektrofahrzeuge zugelassen. Der Schwerpunkt für die Weiterentwicklung einer Großstadt sei der öffentliche Verkehr, sagt Renate Brauner, Vizebürgermeisterin von Wien und Öffi-Stadträtin. Es gehe darum, eine intelligente Verknüpfung der Stadt auf umweltfreundliche Art und Weise zu erreichen. E-Taxis spielen dabei im Sinne der Smart City eine besonders wichtige Rolle.

Ladestationen

Geplant ist, neuartige Schnell-Ladestationen von Wien Energie im gesamten Stadtgebiet gut erreichbar zu platzieren, beispielsweise an Tankstellen. So soll ein E-Taxi an einer dieser Schnell-Ladestation in 20 Minuten zu einem guten Teil geladen sein. Benutzbar sein diese Stationen aus Sicherheitsgründen jedoch nur für E-Taxis und nicht für andere Elektroautos. Vorerst sein zehn dieser Wien-Energie-Tankstellen geplant. Die ersten 120 Fahrzeuge tanken dort im ersten Betriebsjahr kostenlos, danach soll es attraktive Tarifangebote geben. Im Rahmen der so genannten Phase 2 bis 2018 sollen weitere Schnell-Ladestationen folgen.

Eventuelle Staus an den Stationen will man mit einer eigenen App für die Taxilenker vermeiden.

Modelle

Das E-Taxi-Projekt beschränkt sich nicht auf bestimmte Autohersteller und Modelle, wenngleich Nissan als erster Partner mit dem Modell Leaf zu Beginn das am meisten eingesetzte Fahrzeug sein wird. Im Prinzip könne jedes Elektrofahrzeug zum E-Taxi umgewandelt werden. Förderungen gibt es dafür in jedem Fall, versichert Vizebürgermeisterin Brauner. So gäbe es bei Anschaffungskosten von rund 30.000 Euro, dem Durchschnittspreis eines Nissan Leaf, eine Förderung von rund 8000 Euro für das Taxiunternehmen.

Taxischein

Eine besondere Ausbildung für E-Taxi-Lenker werde es nicht geben. Der übliche Taxischein genüge, um ein solches Fahrzeug lenken zu dürfen. Eine Kooperation mit dem AMS und dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff) soll neu ausgebildeten E-Taxilenkern die Hälfte der Kurskosten ersparen. Nach erfolgreich bestandener Taxilenker-Prüfung werde ein Vollzeit-Arbeitsplatz garantiert. So sollen auch arbeitssuchende Wienerinnern und Wiener von dem Projekt profitieren, so Brauner.

Ausblick

Bis dato gibt es 50 Anmeldungen für E-Taxis, die Wiener Stadtwerke suchen nach wie vor nach interessierten Taxiunternehmen, die die übrigen 200 Elektrofahrzeuge in ihre Flotte aufnehmen wollen. Bis 2018 solle es selbstverständlich sein, ein E-Taxi zu fahren, gibt sich Verkehrsminister Stöger optimistisch.

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Michael Simmer

Als News-Junkie muss und will ich immer wissen, was gerade in der Welt passiert. Auch deshalb fühlte ich mich - aufgewachsen im schönen Oberösterreich - schon immer zur Großstadt hingezogen. Gibt es mal nichts Neues zu erfahren, vertreibe ich mir die Zeit mit Freunden, Familie und Sport.

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