Datenleck

400.000 österreichische Schüler-Tests im Netz einsehbar

Es ist das größte Datenleck in der österreichischen Schulgeschichte: Auf einem rumänischen Internetserver sollen 400.000 Test-Ergebnisse von österreichischen Schülern und E-Mail-Adressen von 37.000 österreichischen Lehrern unverschlüsselt und für alle Internet-Nutzer einsehbar liegen, heißt es im „Presse“-Bericht.

Durch die Testergebnisse wäre es möglich, ein Ranking der besten Schulklassen Österreichs zu erstellen. Auch die Lehrer, die die schlausten Schüler unterrichten, könnten auf diesem Weg festgestellt werden. Die Namen der Schüler sollen aber verschlüsselt sein.

Die Informationen stammen aus dem Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) aus den Jahren 2011 und 2012, die Tests wurden jeweils in der dritten Klasse Volksschule sowie in der zweiten und dritten Klasse Haupt-, Neue Mittelschule und Gymnasium eingesetzt. 3227 nehmen jährlich an dieser Selbstevaluierung teil.

Drohung nicht ernst genommen

Darüber dass die Daten im Internet ungesichert aufgetaucht sind, wurde das BIFIE sowie das Unterrichtsministerium am 18. Dezember 2013 informiert. Der BIFIE-Chef Martin Netzer hielt einen entsprechenden Hinweis allerdings für eine „Drohgebärde eines in Unfrieden geschiedenen Vertragspartners“.

Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, reagierte auf das Datenleck als erster Politiker entsetzt: „Ich fordere die lückenlose Aufklärung, wie es passieren konnte, dass 400.000 vertrauliche Schülertests vom BIFIE auf einem rumänischen Server landen konnten, wo sie unverschlüsselt und somit völlig ungeschützt öffentlich zugänglich sind.“

Im Unterrichtsministerium gab es vorerst keine ausführliche Stellungnahme. Ressortchefin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) sei an einer möglichst raschen und restlosen Aufklärung interessiert. Derzeit sitze sie mit den beiden Bifie-Direktoren zusammen und lasse sich informieren, so ihre Sprecherin.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare