77-Jähriger Grazer wurde Opfer von angeblichem "Online-Support"
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Ein 77-jähriger Grazer ist Anfang März von Online-Betrügern um mehrere tausend Euro gebracht worden. Er hatte sich aufgrund einer angeblichen Fehlermeldung auf seinem PC mit dem vermeintlichen "Support" in Verbindung gesetzt. Diesem gewährte er Zugang zu seinem Rechner, dabei dürften sich die Betrüger Kreditkarten- und Onlinebanking-Daten verschafft haben, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.
Der Mann hatte am 1. März auf seinem Computer eine Fehlermeldung mit der Aufforderung erhalten, sich mittels Mausklick mit dem Support eines großen amerikanischen Softwareherstellers in Verbindung zu setzen. Danach wurde er von den Betrügern mehrfach telefonisch kontaktiert. Der 77-Jährige gewährte einem Anrufer Zugriff auf den PC. In weiterer Folge buchten die Täter mehrere tausend Euro vom Konto des Mannes ab.
Kein Einzelfall
Laut Landespolizeidirektion werde diese Betrugsmasche seit Jahren angewendet und kommen sporadisch immer wieder vor. Bei den zuletzt bekannt gewordenen Taten ist Schaden in Höhe von jeweils mehreren Tausend Euro entstanden. Die Vorgangsweise ist immer gleich: Beim Besuch mancher Seiten im Internet oder durch Mails wird der Kontakt hergestellt. Nimmt ein Benutzer den Kontakt auf, behaupten die Betrüger, dessen Rechner sei von Viren befallen. Dann wird eine Software angeboten, die es angeblich möglich macht, das Problem zu beseitigen.
Im Zuge der Installation der "Fernwartungssoftware" fordern die Betrüger entweder schon Geld für das "Service" oder verschaffen sich Zugang zu den Kontodaten. Daneben können auch Schadprogramme auf den Rechner gespielt werden, über die die Betrüger auf das Gerät zugreifen und Daten ausspähen können. Dann sperren sie den PC und geben ihn erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder frei. Die großen Softwareunternehmen rufen nach eigenen Angaben niemals Kunden an, um Geld für die Erneuerung einer Lizenz zu erhalten. Die Polizei rät, solche Telefonate vermeintlicher Support-Mitarbeiter sofort zu beenden. Wenn man bereits Zugang zum PC ermöglichte oder es zu Abbuchungen von Geld gekommen ist, sollte man sofort Passwörter ändern, den Rechner vom Netz trennen und sich an die Polizei wenden.
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