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PROTESTE

Ägyptisches Mobilfunknetz vor Sperre

Vor der für Dienstag geplanten Massendemonstration gegen das Regime des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak soll das Mobiltelefonnetz neuerlich unterbrochen werden. Das berichteten Medien und Regierungsvertreter in der Nacht zum Dienstag. Am späten Donnerstagabend war das Internet in Ägypten weitgehend gekappt worden. Am Montag wurde nach Angaben des Sicherheitsdienstleisters Renesys auch der letzte ägyptische Internet-Anbieter Noor vom Netz getrennt.

Zuvor wurden am Freitag auch Mobilfunkbetreiber angewiesen, den Betrieb in ausgewählten Regionen einzustellen. Der Zugang zum Mobilfunknetz wurde am Samstag jedoch teilweise wiederhergestellt.

Protestmarsch

Die Opposition will mit einem Protestmarsch am Dienstag den Druck auf Mubarak noch einmal erhöhen. Eine Million Menschen wollen die Regimegegner auf die Straße bringen.

Das Militär signalisierte der Opposition, dass es nicht auf friedliche Demonstranten feuern werde. "Wir erkennen die Legitimität der Forderungen der Bürger an", hieß es in der Erklärung der Militärführung, die am Montagabend veröffentlicht wurde. "Wir werden keine Gewalt gegen die Bürger einsetzen."

"Speak To Tweet"

Unterdessen haben Google und Twitter eine Lösung bereitgestellt, die es der ägyptischen Bevölkerung ermöglichen soll, Nachrichten auf dem Microblogging-Dienst Twitter zu veröffentlichen.

Dabei können nach dem Wählen von internationalen Telefnonummern Sprachnachrichten hinterlassen werden, die automatisch auf dem Twitter-Account speak2tweet gepostet werden. Die Nachrichten können über die dazu bereitgestellten Telefonnummern auch von Ägypten aus abgerufen werden.

Daneben bieten etwa auch die Netzaktivisten von We Rebuild die Möglichkeit via Fax Botschaften zu verbreiten, die dann im Internet oder per E-Mail veröffentlicht werden. Über Telecomix wird eine Liste von internationalen Telefonnummern bereitgestellt, über die der Internet-Zugang von Ägypten aus über Telefon-Modems gewährleistet werden soll.

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(futurezone/dpa)

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