Studie

Ältere strengt Lesen von E-Books weniger an

Älteren Lesern fällt die Lektüre von Artikeln und Büchern als E-Books einer Studie zufolge leichter als auf Papier. Forscher aus Mainz, Göttingen und Marburg hatten Menschen im Alter zwischen 21 und 77 Jahren Texte auf verschiedenen Medien lesen lassen und dabei Augenbewegung und Gehirnaktivität aufgezeichnet. Es zeigte sich: Für Senioren war das Lesen mit dem Tablet Computer oder einem E-Book-Reader physiologisch betrachtet weniger anstrengend.

Die Wissenschafter um den Linguistik-Professor Matthias Schlesewsky von der Mainzer Johannes Gutenberg-Universität vermuten, dass dies an den beleuchteten und kontrastreicheren Buchstaben liegt. Die Autoren veröffentlichten die Studie im Online-Fachjournal „PLOS ONE“.

Papier bevorzugt
Ungeachtet der physiologischen Messwerte erklärten alle Teilnehmer, dass sie einen Text deutlich lieber auf Papier läsen als elektronisch. Dies hatten bereits frühere Untersuchungen gezeigt, erläuterte Schlesewsky. Für ihre Studie schauten die Forscher unter anderem, wie viel Zeit die Leser benötigten, um die Wörter mit den Augen zu fixieren und zeichneten die Gehirnaktivität auf.

Bei den 36 Teilnehmern im Alter zwischen 21 und 34 Jahren waren die Messwerte ähnlich - egal, ob sie von Papier, E-Book-Lesegerät oder Tablet Computer lasen. Die 21 Probeleser im Alter von 60 bis 77 Jahren dagegen konnten den digitalen Text schneller mit den Augen erfassen und mussten ihr Gehirn weniger anstrengen.

Ob Senioren die Bedienung von E-Book-Readern oder Tablet Computern schwer fällt, war nicht Gegenstand der Untersuchung. Die Studie wurde unter anderem von dem Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels GmbH finanziert.

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