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Kundenservice

Amazon-Kunde findet nach Beschwerde Dildo im Warenkorb

Als sich ein Amazon-Kunde im Oktober vergangenen Jahres ein Buch für einen Kunstkurs kaufen wollte, wurde ihm eine falsche Ausgabe des Buches zugeschickt. Er beschwerte sich beim Online-Versandhändler, der Amazon-Kundendienst entschuldigte sich und nahm das falsche Buch zurück, konnte aber das gewünschte Buch nicht liefern. Daraufhin beantwortete der enttäuschte Kunde eine Amazon-Zufriedenheits-Umfrage. Da er mit seinem Einkaufserlebnis nicht gerade glücklich war, füllte er die Umfrage entsprechend aus und dachte, die Sache sei damit erledigt.

Der Dildo im Warenkorb, Screenshot via ArsTechnica

Als er aber das nächste Mal sein Amazon-Konto öffnete, wurde seinem Warenkorb der Riesendildo namens "The Hulk 10.25-inch Huge Dong Black" hinzugefügt. Da sich der Kunde nicht erklären konnte, wie der Vibrator seinen Weg in den Warenkorb gefunden hatte, verdächtigte er sofort den Amazon-Kundenservice, dem er zuvor ein schlechtes Zeugnis ausgestellt hatte. "Hätte dies mein bester Freund getan, um mich zu ärgern, hätte ich darüber lachen können", wird der Amazon-Kunde von ArsTechnica zitiert. "Das Problem war allerdings, dass ich den Riesendildo in meinem Warenkorb entdeckte, als ich im Büro war und gemeinsam mit Arbeitskollegen vor dem Bildschirm saß."

Entschuldigung und Entschädigung

Sofort wollte der Kunde von Amazon wissen, was vor sich geht und wie das Ding den Weg in seinen Warenkorb gefunden hatte. Seine neuerliche Beschwerde wurde hin und her gereicht bis sich schlussendlich ein Telefongespräch mit einem Mitglied des "Executive Customer Relations" ergab. Dort entschuldigte man sich, versicherte, dass so etwas nicht wieder vorkommen werde und stellte dem Kunden einen 100-Euro-Gutschein aus.

Im weiteren Gespräch, so der verwunderte Kunde, erzählte der Amazon-Mitarbeiter, dass er nicht verstehen könne, warum ein Kundendienstmitarbeiter so etwas tue. Auf mehrmaliges Anfragen von ArsTechnica wollte Amazon allerdings den Vorfall mit dem Dildo weder bestätigen noch bestreiten.

Offene Fragen

Diese eigenartige, nicht ganz unlustige Geschichte werfe allerdings einige Fragen auf, schreibt ArsTechnica. Dass Kundendienstmitarbeiter den Kunden Produkte in den Warenkorb legen können, mag zuerst eigenartig erscheinen. Sollten jedoch etwa ältere Menschen Hilfe brauchen, kann das durchaus Sinn machen. Dass aber die Zufriedenheitsumfragen von Amazon offenbar nicht anonymisiert werden und anscheinend derart schnell ihren Weg zu dem betroffenen Kundendienstmitarbeitern finden, wirke etwas fragwürdig.

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