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Amazon Prime Day: Kritik an "aufgeblasenen" Rabatten

Deutsche Verbraucherschützer haben die Preisnachlässe beim Prime-Day von Amazon am Dienstag als teils "aufgeblasen" kritisiert. Amazon vergleiche seine angeblichen Hammerpreise oft mit den unverbindlichen Preisempfehlungen (UVP) der Hersteller, erklärte die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

Im Vergleich mit den üblichen Preisen schrumpften die ausgerufenen Rabatte von rund 50 Prozent schnell auf unter 20 Prozent. "Ominöser" werde es noch, wenn das Unternehmen sich auf fiktive "Statt"-Preise beziehe, die Amazon selbst nicht nehme.

Ladenhüter

Die Verbraucherzentrale kritisierte zudem, dass der Prime-Day zu einem "Abverkauf von Ladenhütern" diene. Denn "immer mal wieder" finde sich bei technischen Geräten der Hinweis: "Für diesen Artikel ist ein neueres Modell vorhanden." Bereits in der Woche vor dem Prime-Day seien von hundert Produkten, welche die Verbraucherschützer überprüften, nur sechs in den Top Ten der jeweiligen Bestsellerliste auf Amazon.

Die Verbraucherschützer rieten Interessenten, jedes Prime-Day-Angebot mit Hilfe von Preissuchmaschinen zu überprüfen. Wer übereilt den "Kaufen"-Button gedrückt habe, für den gelte das Widerrufsrecht. Amazon gestehe seinen Kunden ein 30-tägiges Rückgaberecht zu.

Streiks

Am Amazon-Standort Bad Hersfeld in Hessen rief die Gewerkschaft Verdi die Mitarbeiter für Dienstag und Mittwoch zum Streik auf. Am Dienstag legten Beschäftigte bereits am frühen Morgen die Arbeit nieder, wie Verdi mitteilte.

Verdi ringt seit über zwei Jahren mit Amazon um die Einführung eines Tarifvertrages auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels in Deutschland - bisher ohne Erfolg. Amazon betont im Tarifstreit immer wieder, ein guter Arbeitgeber zu sein und vergleichsweise hohe Löhne zu zahlen. Der Konzern beschäftigt in Deutschland mehr als 10.000 Menschen.

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