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Sicherheit

Angst vor Cyberattacken: Nutzer meiden Online-Dienste

47 Prozent der Internetnutzer in Deutschland verschickten vertrauliche Dokumente nicht mehr per E-Mail, fast ein Drittel verzichte auf Online-Banking und ein Viertel auf das Einkaufen im Internet, ergab eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter 1000 Internetnutzern. Ebenfalls ein Viertel mache einen Bogen um soziale Netzwerke wie Facebook, ein Fünftel nutze keine Cloud-Dienste und 17 Prozent buchten weder Reisen noch Mietwagen im Netz. „Das sind alarmierende Zahlen, weil dieser Trend die digitale Entwicklung bremst“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf.

Der Umfrage zufolge treibt die Menschen vor allem die Sorge um, dass persönliche Daten ausgespäht werden. Vier von fünf Internetnutzern fürchten eine Spionage durch Staat, Kriminelle oder Unternehmen. An zweiter Stelle (68 Prozent) folgt die Angst, dass der Computer mit schädlicher Software wie Viren oder Trojanern infiziert wird, 63 Prozent haben Angst vor Betrug beim Online-Shoppen oder Online-Banking. Laut der im Frühjahr vorgestellten Polizeilichen Kriminalstatistik ist im Jahr 2013 die Anzahl der Cybercrime-Fälle um rund ein Prozent gestiegen. Das Dunkelfeld bei Cybercrime werde aber immer größer, betonte der Präsident des Bundeskriminalamts (BKA), Jörg Ziercke. Studien zufolge würden nur neun Prozent aller Fälle gemeldet. Immer häufiger würden beim sogenannten Phishing persönliche Daten entwendet, etwa über gefälschte Webseiten oder E-Mails. Der Bitkom-Umfrage zufolge wurden in den zurückliegenden zwölf Monaten mit 55 Prozent mehr als die Hälfte der Internetnutzer Opfer von Cyberkriminalität.

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