Wikileaks-Gründer Julian Assange
Wikileaks-Gründer Julian Assange
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Digital Life

Assange angeblich wegen Nazi-Tweet zu Katalonien offline

Demnach soll Assange aufgefordert worden sein, einen Tweet zu löschen, der einen Zusammenhang zwischen der Festnahme des ehemaligen katalanischen Regierungschefs Carles Puigdemont in Deutschland und der Kollaboration zwischen dem Nazi-Regime und der Franco-Diktatur herstellt, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag. Assange behauptet, dieser Vergleich sei zuerst von einem spanischen Regierungssprecher angestellt worden.

Der 46-Jährige sitzt seit fast sechs Jahren im Asyl in der Botschaft Ecuadors in London fest. Die Regierung des südamerikanischen Landes, das ihm einst Botschaftsasyl gewährte, kappte ihm diese Woche alle Kommunikationskanäle. Zur Begründung hieß es am Mittwoch in einer Erklärung der Regierung in Quito, Assange habe seine Verpflichtung gebrochen, sich nicht öffentlich in Angelegenheiten anderer Staaten einzumischen. Die Äußerungen Assanges über soziale Medien gefährdeten die Beziehungen Ecuadors zu den EU-Staaten.

Angst vor Auslieferung

Assange befürchtet, nach Verlassen des Gebäudes festgenommen und an die USA ausgeliefert zu werden. Die Vereinigten Staaten machen Assange dafür verantwortlich, dass über seine Wikileaks-Plattform brisante US-Dokumente aus den Kriegen in Afghanistan und im Irak veröffentlicht worden sind.

Als Assange in die Botschaft flüchtete, lag gegen ihn ein europäischer Haftbefehl wegen Vergewaltigungsvorwürfen in Schweden vor. Er befürchtete, nach Skandinavien und dann an die USA ausgeliefert zu werden. Im Mai 2017 stellte die Staatsanwaltschaft jedoch überraschend ihre Ermittlungen ein. Scotland Yard kündigte dennoch an, Assange festzunehmen, sobald er die Botschaft verlässt. Die britischen Behörden werfen ihm vor, seine Kautionsauflagen verletzt zu haben, als er in die Botschaft flüchtete.

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