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Digital Life

Aufregung um Überwachungskamera in Airbnb-Unterkunft

US-Forscher Jeffrey Bigham hat bei einem Aufenthalt in einer Airbnb-Unterkunft eine unerwartete Entdeckung gemacht: Eine Überwachungskamera im Wohnzimmer. Diese wurde offenbar so in der Ecke des Raumes platziert, dass sie kaum wahrgenommen werden kann. Aufgrund ihrer Ausrichtung fürchtete Bigham, dass diese auch Aufnahmen seiner Familie, unter anderem seines 2-jährigen Sohnes, im Badezimmer anfertigte.

Der US-Forscher deaktivierte die Überwachungskamera und beschwerte sich bei Airbnb, das ihn jedoch auf eines der Bilder in der Beschreibung verwies. Darauf war - sehr klein, aber dennoch sichtbar - die Überwachungskamera zu sehen, was laut der Buchungsplattform eine ausreichende Offenlegung darstellte. Die Antwort des Besitzers der Unterkunft folgte prompt: „Sie haben unser Sicherheitssystem abgestellt nachdem Airbnb ihren Antrag abgelehnt hat. Was hatten sie zu Neujahr zu verbergen?“ Neben einer schlechten Bewertung für Bigham soll der Vermieter auch jemanden beauftragt haben, der überprüft, was die Familie in der Wohnung gerade tut. 

Airbnb lenkt ein

Die  Erfahrung bewog Bigham dazu, seine Erlebnisse als Blogpost zu veröffentlichen. Dieser ging mittlerweile viral, zahlreiche andere frustrierte Airbnb-Kunden berichteten von ähnlichen Erlebnissen. Nachdem der Blogpost für Aufsehen sorgte, meldete sich der US-Konzern erneut und erstattete Bigham die Kosten für den Aufenthalt und entschuldigte sich für die Antwort des Supports. Der Gastgeber mit Überwachungskamera sowie seine Unterkünfte wurden von der Plattform entfernt. Bigham gab an, das erstattete Geld an die Bürgerrechts-NGO EFF gespendet zu haben.

„Wir erfordern von allen Gastgebern, dass diese auf Überwachungskameras schriftlich hinweisen und wir haben strikte Vorgaben für Überwachungsanlagen in Unterkünften“, so Airbnb. Diese seien lediglich erlaubt, wenn sie sichtbar sind und der Gast ausdrücklich darauf hingewiesen wurde. Zudem dürfen diese nicht in bestimmten privaten Räumlichkeiten, beispielsweise dem Badezimmer und dem Schlafzimmer, platziert werden.

Kameras in Airbnb-Unterkünften sorgen immer wieder für Aufregung. 2015 reichte eine Deutsche in den USA Klage ein, weil sie bei einem Aufenthalt in Kalifornien unerlaubt gefilmt wurde. In Kanada gab es einen ähnlichen Fall.

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