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Axel Springer baut Online-Anzeigengeschäft aus

Axel Springer strebt eine Änderung der Rechtsform an, um den Einfluss von Mehrheitsaktionärin Friede Springer auch für die Zukunft zu sichern. Mit der Umwandlung der Axel Springer SE in eine Kommanditgesellschaft für Aktien (KGaA) solle sichergestellt werden, dass auch bei Kapitalerhöhungen der Einfluss der Axel Springer Gesellschaft für Publizistik als Mehrheitseigentümer erhalten bleibt, teilte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner am Montag in Berlin mit.

Hinter der Gesellschaft stehen Friede Springer sowie zwei Enkel des 1985 gestorbenen Verlegers Axel Springer. Außerdem hält Frau Springer weitere persönliche Anteile.

446 Millionen Euro für höhere Beteiligung

Gleichzeitig kündigte Döpfner den Ausbau der Aktivitäten im Geschäft mit Online-Kleinanzeigen an. So erhöht das Medienhaus seine Beteiligung an der Axel Springer Digital Classifieds von 70 auf 85 Prozent und zahlt dafür an den Investor General Atlantic 446 Millionen Euro in bar.

Zusätzlich hält sich Springer eine Option auf die restlichen 15 Prozent offen. Im Gegenzug würde General Atlantic Springer-Aktien erhalten und so mit 8,6 Prozent zweitgrößter Eigentümer am Unternehmen werden. Die Gesellschaft für Publizistik würde zwar die Aktienmehrheit verlieren, durch die Umwandlung des Medienhauses in eine KGaA aber das Sagen behalten. Voraussetzung ist, dass die Hauptversammlung dem Verfahren zustimmt.

„Wir wollen ein Familienunternehmen bleiben“, sagte Döpfner. Springer hätte als KGaA einen leichteren Zugang zum Kapitalmarkt und könnte noch schneller wachsen.

Profitablestes Segment

Das in der Axel Springer Digital Classifieds gebündelte Online-Rubrikengeschäft gehört laut Döpfner zu den am schnellsten wachsendem und profitabelsten Segment Springers. Hier sind unter anderem das französische Immobilienportal Seloger, das deutsche Immobilienportal Immonet und die europäische Jobbörse Stepstone gebündelt. Die meisten Rubrikenportale im Portfolio seien Marktführer in ihrem jeweiligen Segment.

In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte Digital Classifieds einen Umsatz von 357,1 Millionen Euro (Vorjahr 296,4 Millionen Euro) und ein Ergebnis (Ebitda) von 160,2 Millionen Euro (Vorjahr 119,1 Millionen).

Falls Springer von seinen Aktionären nicht die Genehmigung für den General-Atlantic-Einstieg bekommt, kann das Unternehmen den verbleibenden 15-Prozent-Anteil für weitere 446 Millionen Euro plus Zinsen erwerben.

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